: neue filme August
Israel 2002, Regie: Avi Mograbi; mit Avi Mograbi; 72 Min.
Israel, die Alltäglichkeit im Nahostkonflikt: Avi Mograbi, Autor, Regisseur, Kameramann und Cutter des Films „August“, ist mit seiner Digitalkamera dabei. Überall, wo Öffentlichkeit stattfindet. Es sind Orte, an denen demonstriert wird, aber der Film zeigt auch Leute, die in einer Arztpraxis warten und nörgeln, israelische Araber, die über Ausländer herziehen, weil sie ihnen die Arbeit wegnehmen, oder Jugendliche, die Steine werfen. Mograbi sammelt auf exzessive Weise Streitereien – mit dem Militär, mit der Polizei und den Demonstranten, die ihn alle nicht filmen lassen wollen. So entstehen Bilder einer Gesellschaft, in der sich niemand mehr vorstellen kann, dass es noch etwas anderes gibt, als monolithisch entweder im einen oder im anderen Lager zu stehen. Das Psychogramm, das Mograbi mit den die Direktheit des Digitalmediums vollendet ausschöpfenden Mitteln erstellt, ist atemberaubend und sardonisch, gleichzeitig ironisch und bodenlos.
fsk
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