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neue edition le monde diplomatiqueIndien – Modi und die Farbe der Macht

Cover: Adolf Buitenhuis

Seit dem zweiten Amtsantritt von Donald Trump vergeht keine Woche, ohne dass der US-Präsident mit einer neuen Drohung für Schlagzeilen sorgt. Schon ist die Rede von einem „neuen Zeitalter“ der Weltpolitik, in der alte Regeln und Allianzen nicht mehr gelten und autoritäre Herrschertypen den Ton angeben. Neben Trump werden Putin und Xi genannt – sozusagen die „Big Three“ der Antidemokraten –, manchmal auch der türkische Präsident Erdoğan oder der Ungar Viktor Orbán.

Weniger oft taucht in dieser Reihe der indische Premierminister Narendra Modi auf – obwohl er durchaus dazugehört. Seit 2014 regiert Modi im bevölkerungsreichsten Land der Welt. Er hat in dieser Zeit das politische und gesellschaftliche Klima in Indien grundlegend verändert. Der Premier und seine hindunationalistische „Volkspartei“ BJP haben den in der Verfassung verankerten Säkularismus ausgehebelt und ziehen gegen die Unabhängigkeit von Presse und Justiz zu Felde. Die sogenannte „größte Demokratie der Welt“ ist heute im Innern so bedroht wie nie.

Über diese Entwicklung wird hierzulande vergleichsweise wenig gesprochen. In der LMd-Redaktion haben wir deshalb schon länger mit dem Gedanken gespielt, nach 2007 ein zweites Editionsheft über Indien herauszugeben. Die autoritäre Entwicklung der letzten Jahre zieht sich gewissermaßen wie ein roter Faden durch das neue Heft: Ob Samrat Choudhury über die Gleichschaltung der Medien berichtet, Urvashi Butalia über Geschichte und Gegenwart der indischen Frauenbewegung oder Mithu Sanyal über das „India House“ in London, Anfang des 20. Jahrhunderts ein Ort des antikolonialen Widerstands, wo einst der Vordenker des Hindunationalismus, Vinayak Damodar Savarkar, residierte.

Wie bei jedem Editionsheft hat unser Art Director Adolf Buitenhuis wieder viele spannende Infografiken beigesteuert, etwa zu den regionalen Entwicklungsunterschieden im Land, der zunehmenden religiösen Gewalt oder der Sprachenvielfalt in Indien, wo mehr als 120 Idiome gesprochen werden. Die neue Edition kann für 11 Euro ab sofort hier bestellt werden: monde-diplomatique.de/edition-lmd Jakob Farah

Am 29. März stellen Jakob Farah und Sven Hansen „Modi und die Farbe der Macht“ um 10.15 Uhr am taz-Stand auf der Leipziger Buchmesse vor. Für alle, die nicht vor Ort sein können oder es später nachschauen wollen, geht’s hier zum Stream: taz.de/buchmesse

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