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„Tony Conrad – Completely in the Present“ Foto: Edition Salzgeber

Tony Conrad, so wird in Tyler Hubbys Dokumentarfilm „Tony Conrad – Completely in the Present“ deutlich, steht für eine Radikalität künstlerischen Lebens und Arbeitens, von der heutige Akteure nur träumen können. Dabei ist das Erfolgsrezept recht einfach: Der 2016 verstorbene Musiker, Filmemacher, Künstler und TV-Aktivist Tony Conrad hat immer Wert darauf gelegt, extrem billig, anspruchslos und dadurch unabhängig zu leben; er wollte anders als seine Zeitgenossen wie La Monte Young, Philipp Glass oder Steve Reich nicht ein Komponist neuer Art werden, sondern „die Figur des Komponisten aus der Struktur kultureller Programme eliminieren“ und schließlich, wie es ein Freund formuliert: „Er hat ein extremes Misstrauen gegen Autoritäten und autoritäre Strukturen.“ Chronologisch entwickelt die Doku die Vielfalt der Projekte des studierten Mathematikers und Sohns eines verhinderten Künstlers. Hubby ist eine sehr nützliche Einführung in eine der großen Radikalitätslegenden gelungen.

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