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Archiv-Artikel

museum tamm Vernebler am Werk

Jetzt nehmen sie also Gestalt an, die Pläne des „Fachgremiums“ für das künftige Museum Tamm. Und freudig überrascht wandelt man durch das sensibel restaurierte Innenleben des denkmalgeschützten Kaispeichers B.

KOMMENTAR VON PETRA SCHELLEN

Doch der Schein trügt: Hier sind Vernebler am Werk. Denn nicht nur, dass die ob ihres hohen Militaria-Anteils misstrauisch beäugte Sammlung Tamms umstritten ist und man sich müht, den Kaispeicher B durch allerlei Events salonfähig zu machen. Auch trägt das Museum nicht mehr, wie einst geplant, den Namen des Sammlers, damit nicht zu deutlich wird, welche Geister man da rief. Selbst der Innenarchitekt hat ein schlechtes Gewissen: Nicht zufällig verschweigt er zunächst, dass es neben der Etage „Marinen der Welt“ ein zweites Stockwerk geben wird, das den Alltag auf Militärschiffen und deren Bewaffnung zeigt.

Dabei hat dies in einem nicht explizit militärgeschichtlichen Museum nichts zu suchen. Schon gar nicht in einem Haus, das von Kuratoren bestückt wird, die sich hinter einem scheinbar unpolitischen „Wir zeigen, was war“ verschanzen.

Ja, sie zeigen, was war. Aber sie setzen ihren eigenen Schwerpunkt. So, wie Tamm ihn im Garten seiner Villa vorgibt. Der ist mit Kanonen, Minen und einem Torpedo-Boot bestückt. Aber das ist privater Grund. Das Museum wird öffentlich sein.