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momentaufnahmenWenn Elektromobilität wirklich cool sein lässt

Aus der Ferne sieht die in die Steilwand des Isteiner Klotz’ getriebene St.-Veits-Kapelle spektakulär aus. Zu erreichen ist sie über eine kraxelige Steintreppe. An deren Fuß hat die Gemeinde einen Felsblock aufgestellt, um hier dem nahen Basel zu danken, wie der im Gänsefüßchenrausch verfasste Text auf der Bronzetafel informiert. Vom menschenleeren Ortskern dorthin führt der asphaltierte Kapellenweg durch den Niesel bis kurz vor die Landstraße 137.

Von unten kommen drei Jungs im geschätzten Alter von 8 bis 13 Jahren auf ihren E-Fahrzeugen: Zwei farbig blinkende Segways, der Chef der Staffel aber sitzt, und zwar sehr tief, in einem pedallosen Dreirad. Laut Web handelt es sich um ein Hoverkart. Von Kopf bis Schuh mustern die Baldmänner die Wandernden, mit einem so abschätzigen Blick, als hätte ihr Zeigefinger sie gerade aus dem linken Nasenloch gepopelt: Boah nee, echt, zu Fuß! Solche Penner!

„Kommt, hier ist nix“, ertönt verächtlich das Kommando, und die Staffel sirrt gen Innerdorf. Bergab liegt der Alte Rhein, und der Gedanke beflügelt die Schritte, wie sehr Elektromobilität das Selbstbewusstsein stärken kann.

Istein

1.290 Ein­wohner*innen,

liegt im baden-württembergischen Landkreis Lörrach. Weil der Ort an Frankreich grenzt und auch nur 15 Kilometer von Basel entfernt ist, gab’s dort im 15. Jahrhundert einen verwickelten Krieg, dessen Sieger die Basler waren.

Benno Schirrmeister

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