mit daimlerchrysler auf du und du: Autokonzern legt Halbjahresbilanz vor
Umwölkte Rekorde
DaimlerChrysler stellte gestern seine Bilanz für das erste Halbjahr 2000 und seine kommenden Aussichten vor. Die Bilanz war gut, die Aussichten nicht ganz so gülden. Der Gewinn stieg in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, so der Konzern gestern. Der Umsatz kletterte um 17 Prozent auf 43,7 Milliarden Euro.
„Wir erwarten für das Gesamtjahr einen Absatz von rund 4,8 Mio. Fahrzeugen. Mercedes-Benz Pkw & Smart werden den Rekordabsatz des Vorjahres übertreffen“, prognostizierte DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp. Im deutschen Vergleich stehen die Mercedesse gut da. Das Kraftfahrtbundesamt hatte am Dienstag gemeldet, dass im ersten Halbjahr 2000 mit 1,8 Millionen Pkw 11 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum neu angemeldet wurden. Die drittplatzierte DaimlerChrysler AG konnte ihre Zahl von 216.000 Neuanmeldungen aber halten.
Zu den Gewinnaussichten für das Gesamtjahr sagte Schrempp: „Wir werden im operativen Geschäft das Vorjahresniveau nicht ganz erreichen.“ So etwas nennen die Börsenanalysten eine Gewinnwarnung und das mögen sie in Zeiten immerwährender Gewinnsteigerungen und entsprechend vorauskalkulierter Aktienkurse nicht so sehr.
Hier macht sich der zunehmende Preiskampf bei einem der bisherigen Goldesel des 1998 fusionierten Unternehmens bemerkbar, den Chrysler Jeeps, Pickups und Minivans in Nordamerika. Außerdem sinken die Profite beim konzerneigenen Finanzdienstleister Debis. Als Grund wird ebenfalls verstärkte Konkurrenz angegeben.
Der nach Meinung von DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp nach der Fusion weit unterbewertete Börsenkurs des Autokonzerns wird also noch ein wenig unten bleiben.
MARIA KLEINSCHROTH
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