meinungsstark:
Raus aus der Komfortzone
„Platz da!“, taz vom 12. 5. 22
Die Fans auf den Stehplätzen lösen bereits durch ihre Art, dem Spiel zu folgen, ein bisschen die Distanz zum Geschehen auf dem Rasen auf. Wie die Spieler auf jenem ihren Mann/Frau stehen, so stehen auch sie. Im Winter wärmen sie sich statt mit Sitzplatzheizung und bereitgestellten Decken durch ihre fantypischen körperlichen Bewegungen, vom kollektiven rhythmisierten Handklatschen bis zum gemeinsamen rhythmischen Hüpfen. Die physische Distanz zur körperlichen Situation der Spieler wird damit ein Stück aufgehoben und deren Kampf auf dem Rasen wird vom Fan teilbarer als in den Komfortzone der Sitzplatzbereiche, in dem Fußball meist eher spannende Unterhaltung denn nervenzerreißende Leidenschaft ist. Den Platz zu stürmen, steigert dieses Teilen dann nochmals erheblich und beruht auf Gegenseitigkeit, wenn umgedreht mitunter Spieler in die Kurve gehen und Fangesänge anstimmen. Wolfram Hasch, Berlin
Polemisch
„Die Reise nach Jerusalem“, taz vom 5. 5. 22
Ich empfinde es als Frechheit, Menschen, die das 9-Euro-Ticket nutzen möchten, als Superarme zu bezeichnen. Ich nutze seit vielen Jahren den öffentlichen Nahverkehr, besitze kein Auto, um meinen ökologischen Fußabdruck zu verringern und bin nicht die einzige, die so denkt und handelt … und freue mich natürlich über das Angebot für 3 Monate ein Ticket zu einem günstigen Preis zu erhalten. Aber deswegen bin ich doch nicht eine Superarme. Das ist eher die Polemik einer Bild-Zeitung, die hier nicht hingehört. Sabine Krein, Trier
Teurer Siebdruck
„unterm strich“, taz vom 11. 5. 22
Diese „200-Millionen-Dollar-Marilyn“ hängt jetzt sicherlich ganz bombensicher, bei einem super reichen Menschen, sicher in seiner bescheidenen Villa. Es soll Regierungen geben, so hört man, die nicht sehr viel für Kunst und Kultur übrig haben, sie stecken ihre anvertrauen Steuermittel lieber in die Rüstung, zum Ausgleich kann dafür der Kraftstoffpreis bei über 2 Euro pro Liter gehalten werden. Die „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci hängt im Pariser Musée du Louvre ziemlich sicher an der Wand, jeder könnte es dort betrachten. Wo das Siebdruck-Porträt der Marilyn Monroe von Andy Warhol nun hängt, wird wohl ein Geheimnis bleiben!
Klaus P. Jaworek, Büchenbach
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