meinungsstark:
Frauen dürfen Teilzeit
„Sie können das. Punkt. Kommentar zu Frauen an Unternehmensspitzen“, taz vom 28. 5. 21
Ich habe den Eindruck, dass viele gut qualifizierte Frauen in gut bezahlten Berufen diese zweifelhafte Willen zur Macht gar nicht haben.
Viele meiner Ex-Kommilitoninnen – auch die kinderlosen – jedenfalls nicht. Viele arbeiten Teilzeit, weil sie ihre Zeit lieber mit Tennisspielen, Vögelchenzählen, Sich-um-die-betagten-Eltern-Kümmern und so weiter verbringen, als sich „Ganz oben“ abzustrampeln.
Und ich finde, wir dürfen das! Viel schlimmer als den Gender Pay Gap finde ich den Pay Gap zwischen „ganz oben“ und „ganz unten“. Monika Tatsch, Mühlheim
Entlarvende weiße Sprache
„Die Kinder aus der Backsteinschule“,
taz vom 1. 6. 21
Wie entlarvend ist doch die weiße Sprache … „Wir entschuldigen uns …“ Genau das ist das Problem und es ist geblieben bis heute. Wir bitten nicht um Entschuldigung, sondern wir entschuldigen uns gleich selber.
Das sagt alles! Einfach nur erschütternd und so unfassbar. Wenn wir doch lernen könnten, unsere Hände einfach stumm zu öffnen. Hildegard Meier, Köln
Endlich mitgenannt!
„Briefeseite“, taz vom 29. 5. 21
Da ich in meiner Wochenendtaz immer nur Leser*innenstimmen gegen das Gendern lese, hier einmal meine Perspektive: Egal ob im Radio, Fernsehen oder in der taz, egal ob ich von Rechtsanwält*innen höre oder von Schüler*innen lese, dass ich endlich nicht nur mitgemeint, sondern mitgenannt bin, hörbar, sehbar, schlägt sich bei mir in direkter körperlicher Entspannung und Freude nieder.
Ich kann einfach tief und leicht weiteratmen, denn es braucht ja keine angestrengte kognitive Aktion mehr, um in der Berichterstattung über „Politiker“ auch Angela Merkel vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen.
Also: ganz herzlichen Dank für das tägliche Ringen um Sprache und die aktiven Genderexperimente.
Ich kann mir vorstellen, dass andere Menschen darauf genau so erleichtert reagieren wie ich und sich einfach besser angesprochen fühlen. Und das wär doch schon was!
Andrea Burkhardt, Köln
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen