meinungsstark:
Dem Bildungsauftrag nachkommen
„Krise verschoben“, taz vom 3. 12. 20
Eigentlich verdanken wir der Tatsache, besser die Coronakrise in den Griff bekommen zu haben, auch den öffentlich-rechtlichen Medien. Aber Journalisten und Wissenschaftler müssen aufpassen, nicht als Oberlehrer und Rechthaber eine zu große Kluft zwischen Informierten und eher einfachen Hörer*innen und TV-Konsumenten aufkommen zu lassen.
Wenn dann noch – vorwiegend im Nachmittagsprogramm Heile-Welt- Soaps verabreicht werden, dürfen wir uns eigentlich nicht wundern, wenn viele Mitmenschen das Elend dieser Welt lieber nicht wahrhaben wollen.
Es sind ja die Populisten, die einen Keil treiben wollen zwischen den „Eliten“ und Zurückgelassenen, um ihre Verschwörungstheorien aufleben zu lassen. Dietmar Rauter, Kronshagen
Rechtsstaat versus Rechthaben
„Der „Danni“ ist geräumt“, taz vom 8. 12. 20
Wäre ich Verkehrsministerin, hätte ich einen Baustopp angeordnet und für dessen Begründung die besten JuristInnen im Land beauftragt. Schließlich lieferte ja sogar der BUND die Argumente dazu. Hart in der Sache und weich zur ganzen Bevölkerung die Wichtigkeit jedes Baums hervorhebend, das sind Dinge, die in einem Rechtsstaat wunderbar möglich sind, doch nicht mit diesen herzlosen, fantasielosen, sterilen Pappfiguren!
Das ist leider kein Bruch mit dem Rechtsstaat, sondern der Mut, etwas so lange zu verzögern, bis wirklich alle Mittel ausgeschöpft sind, denn bauen kann man die A 49 jederzeit, die alten Bäume jedoch brauchen viel zu lange, bis sie nachwachsen in unserer gegenwärtigen täglich wachsenden Not aller Wälder auf diesem Planeten! Annette Weber, Heusenstamm
Das Leben ist statistisch
„Bundesländer ziehen die Notbremse“, taz vom 9. 12. 20
Jeden Morgen erfahre ich aus dem Radio die Zahl der Neuinfizierten und der Zahl der Todesfälle, die „an“ oder „mit“ dem Coronavirus gestorben sein sollen.
Wie diese Zahl ermittelt wird, das ist mir einfach schleierhaft! Wird da eventuell im „Verdachtsfall“ beim gerade Verstorbenen eine Obduktion angeordnet? Und wenn ja, wer ordnet diese an? Oder wird nur über den Daumen gepeilt und festgelegt: „an“ oder „mit“ dem Coronavirus verstorben.
Wie dem auch sei, wir leben seit vielen Monaten nur noch von und mit Statistiken und glauben ernsthaft wirklich alles, was immer uns diese Statistiken so weismachen wollen.
Ulrike Schwarz, Büchenbach
Sich den König mal aussuchen
„Wie die Kleinen“, taz vom 9. 12. 20
„Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt.“
Den Profifußballspielern scheint diese Pandemie, außer ein paar Nickligkeiten, nicht viel anhaben zu können.
Die Infizierten werden in Quarantäne geschickt, die Restmannschaft darf weiter kicken, als ob nichts wäre! Geisterfußballspiele sind im Profifußball auch schon die Fußballnormalität, hier klappt das alles ganz vorzüglich.
„Otto und Ottilie Normalo“ wird da ganz anderes abverlangt, da landet ein jeder, der sich nur testen lässt, sofort in der beliebten Quarantäne. Klaus P. Jaworek, Büchenbach
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