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meinungsstark

Ich brauche die Papier-taz

„Szenario 2022“, taz-Hausblog vom 13. 8. 18

„Sie kommen morgens zur Arbeit und haben auf Ihrem Smartphone oder Tablet schon alles erfahren, was Ihnen wichtig ist“, stellt sich taz-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch vor. Und die, die weder Smartphone noch Tablet haben?

Liebe taz, mich werden Sie als Abo-Leserin verlieren, weil ich kein Bock habe, dauernd in Maschinen zu lesen. Die wichtigen Nachrichten höre ich morgens über das „Today Programme“ auf BBC-Radio4, Langwelle, ja das funktioniert noch auf einem analogen Radio. In der Papier-taz lese ich später Meinungen dazu. Aber Sie wollen und vermutlich: sollen sich auf Digital ausrichten. Schade. Sophia van Dijk, Herdecke

Was würde Brecht heute sagen?

„Die Arbeitskraft-Verkäufer*Innen“, Brief vom 15. 8. 18

Sehr geehrter Herr Dehm, es scheint immer wieder chic zu sein, so nebenbei zu zeigen, was man von Brecht behalten hat, und sei es nur das vom „fruchtbaren Schoß“. Haben Sie sich selbst schon einmal Rechenschaft abgelegt, welchen kulturellen Müll dieses kräftige Bild transportiert? Ich kenne Sie als ausreichend sensiblen Mann, als religionskritisch durchtrainierten Zeitgenossen (Eva, aus ihrem Schoß kommt doch das ganze Elend) und als Sprachschöpfer. Als solchen fordere ich Sie auf, entsprechend aussagekräftige, abstoßende und verletzende „männliche“ Sprachbilder zu schaffen und zu verbreiten. Denn das von Ihnen genannte „faschistische Handeln“ ist ja vor allem ein männliches Geschäft. Ich weiß nicht, was Brecht heute schreiben würde, aber sicher nicht mehr das alte Bildwort. Aber Sie können es, und Ihre Botschaft wird man verstehen, wenn Sie beim nächsten Leserbrief mal so eben eine „männliche“ Sprachvariante einfließen lassen. Kluge LeserInnen werden auch dann noch merken, dass Sie ein gediegener Brecht-Kenner sind. Friedrich Halfmann, Haltern am See

Zarah und Johannes-Maximilian

„Damals im Callcenter“, taz vom 13. 8. 18

Hier eine positive Erfahrung in „Sachen Rassismus“: Zarah, meine aus dem Iran stammende Freundin mit Kopftuch, war die heißgeliebte Kita-Erzieherin von Johannes-Maximilian, deutsch, zwei Jahre. Als dieser umzugsbedingt die Kindertagesstätte wechseln musste, rannte er am ersten Tag – so berichteten seine Eltern – zur einzigen Betreuerin mit Kopftuch. Er fühlte sich bei „solchen Musliminnen“ einfach am besten aufgehoben, angenommen. SusanneNowak, Frankfurt am Main

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