piwik no script img

meinungsstark

Das Internet muss man flicken

„Das Internet ist kaputt“, taz vom 5. 7. 18

„Das Internet ist kaputt“, betitelt Frau Tricarico ihren Kommentar auf Seite 1 und schreibt in ihrer Einleitung: „Der EU-Apparat versucht es nun mit neuen Regeln, um das Netz endlich zu kitten. Wieder einmal.“

Liebe Frau Tricarico, diese Reparatur wird nicht gelingen, rein technisch gesehen, denn „Kitt“ ist (definitiv) eine Klebe- und Abdichtungsmasse. Kein Kitt der Welt wird ein Netz reparieren können. Er wird bröckeln und bröseln wie dieser Vergleich. Netze aller Art können allenfalls geflickt werden. Dieses eine Netz am besten mit reißfester Web-Seide. Klaus Konold, Herbrechtingen

Die CO2-Besteuerung ist der Hebel

„Und ja, es schadet unserer Glaub­würdigkeit, wenn wir mit viel Pomp hohe Ziele verkünden, sie am Ende aber nicht einhalten“, taz vom 30. 6./1. 7. 18

Gut, dass die Interviewer Malte Kreutzfeldt und Bernhard Pötter die Frage nach der CO2-Steuer an Wirtschaftsminister Altmaier stellen. Aber wie peinlich, dass er darauf gar nicht eingeht, sondern sie mit dem Hinweis vom Tisch wischt, dass sie nicht im Koalitionsvertrag stehe. Dabei ist die CO2-Besteuerung der Hebel für den Einstieg in die kohlenstofffreie Wirtschaft. Die Weichen dafür müssen jetzt gestellt werden, wenn wir bis 2030 das 2°-Ziel erreichen wollen. Auch da müssen wir augenscheinlich dicke Bretter bohren, um endlich die notwendigen Schritte zum Klimaschutz einzuleiten. Aber nicht aufgeben! Dranbleiben! Zum Beispiel damit, der Initiative „CO2-Abgabe“ (www.co2abgabe.de) beitzureten, die dieses Ziel politisch durchsetzen will.Christoph Dembowski, Rotenburg (Wümme)

Rüttenauer, der Fußballfachmann

„10 Sekunden für die Ewigkeit“, taz vom 4. 7. 18

Also dieser Artikel von Andreas Rüttenauer über das Spiel Belgien gegen Japan vom 4. 7. zeigt wirklich, wie viel Ahnung dieser Mann vom Fußball hat. Wie er diese 10 Sekunden bis zum entscheidenden 3:2-Siegtreffer für die Belgier beschreibt: einfach fachmännisch. Aber auch einige andere Artikel während dieser WM waren (und sind) sehr lesenswert. Hier wurde der richtige Mann nach Russland geschickt. Danke. Volker Wagner, Lohfelden

Neumann, die Fußballexpertin

„Neumann spricht über Hetze“, taz vom 5. 7. 18

Das Mobbing gegen Claudia Neumann zeigt vor allem, dass Deutschland doch kein Volk von Fußballexperten ist. Sonst würde den Trollen auffallen, dass sie die Einzige unter den KommentatorInnen ist, die wirklich das Spiel kommentiert: Welcher Spieler ist am Ball? Was fällt bei der Taktik auf? Wo klemmt es bei welcher Mannschaft?

Die männlichen Kollegen schweigen sich gerne über das eigentliche Spiel aus und überraschen uns dann mit Erkenntnissen wie: „Noch kein Spieler des FC Bayern hat bei dieser WM ein Tor geschossen.“ „Schon der Großvater von Spieler X war ein großer Sportsmann: oberbayerischer Meister im ­Hallen-Jo-Jo 1948.“ „Den letzten Elfmeter in der 29. Minute gab es beim Spiel SW Essen gegen RW Oberhausen am 13. Mai. Der wurde verschossen. Ein schlechtes Omen.“ Goldenes Mikrofon für Frau Neumann. Thomas Damrau, Böblingen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen