: medienticker
Im Tarifstreit in der Zeitungsbranche plant die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di eine Ausweitung der Streiks auch auf die Drucker. Das bestätigte gestern Matthias von Fintel, Ver.di-Tarifsekretär Medien, der taz. „Der Bereich Technik wird in einzelnen Zeitungsbereichen mit in den Ausstand gehen“, sagte von Fintel. Die „Solidaritätsstreiks“, so von Fintel weiter, sollen den Streikdruck auf den Bund Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) erhöhen. Die Gewerkschaften Ver.di und Deutscher Journalisten-Verband (DJV) sowie der BDZV nehmen heute in Frankfurt am Main wieder die Verhandlungen auf. Mit einem Ergebnis wird nicht gerechnet. Auch gestern setzten die Gewerkschaften ihren unbefristeten Streik fort, genauso wie betriebliche Urabstimmungen in weiteren Zeitungsverlagen, etwa bei der Stuttgarter Zeitung. Die Gewerkschaften fordern eine Gehaltserhöhung in Höhe der Inflationsrate und sind auch zu zeitlich befristeten Öffnungsklauseln für einzelne Verlage in „nachgewiesenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten“ bereit. Der BDZV verlangt dagegen die Reduzierung des Urlaubsgeldes um 25 Prozent sowie der Urlaubstage von 35 auf 30. Zudem fordern die Verleger eine Nullrunde bei den Gehältern für die nächsten zwei Jahre. TOK
Die British Broadcasting Corporation (82) reagiert offenbar mit Selbstzensur auf den umstrittenen Hutton-Report, der ihr die Hauptschuld an den Umständen auferlegt, die zum Tod des Waffenexperten David Kelly geführt haben. Wie der Guardian berichtet, hat die öffentlich-rechtliche Anstalt die für Donnerstag geplante Ausstrahlung der zweiten Staffel der Radio-Sitcom „Absolute Power“ mit dem bekannten Komiker Stephen Fry (46) abgesagt. Fry spielt hier den verblüffend an Tony Blairs (50) New Labour erinnernden Spin-Doctor Charles Prentiss. Dem Autor Mark Tavener sei mitgeteilt worden, im „gegenwärtigen Klima“ sei der Vierteiler „nicht sendbar“, so der Guardian. Schade, dabei hatte die BBC „Absolute Powers“ doch als „noch intriganter als Machiavell“ beworben. Und schon in der ersten Folge geht es – um die erbitterte Auseinandersetzung zwischen einer Rundfunkanstalt und einer Regierung in Erwartung eines möglicherweise höchst kritischen Berichts … STG