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ZDF-Sportchef kritisiert Beleidigungen gegen Moderatorin Neumann

ZDF-Sportchef Yorck Polus hat nach dem Champions-League-Finale die Beleidigungen gegen Endspiel-Kommentatorin Claudia Neumann kritisiert und seine Kollegin verteidigt. „Konstruktive und sachliche Kritik an ihrer Arbeit ist völlig okay“, sagte Polus am Sonntag im Zweiten. „Völlig inakzeptabel ist jedoch das große Ausmaß an Hass und Beleidigung, das ihr entgegenschlägt.“ Neumann hatte am Vorabend als erste Frau im deutschen Fernsehen das Männer-Finale der Königsklasse kommentiert. Die 59 Jahre alte ZDF-Journalistin sei „eine professionelle und erfahrene Kommentatorin, was sie beim Champions-League-Finale einmal mehr unter Beweis gestellt hat“, sagte der Sportchef. Eine Woche zuvor hatte sie das Frauen-Endspiel der Champions League kommentiert. Neumann war mehrfach Vorreiterin bei der Kommentierung von Partien im Herrenbereich. Im Internet führt das immer wieder zu Beleidigungen sexistischer Art. Als sie 2018 als erste Frau im deutschen Fernsehen Spiele einer Männer-WM kommentiert hatte, brachen in sozialen Medien Häme und Kritik über sie herein. Der damalige Sportchef, Thomas Fuhrmann, sagte: „Hier wird offensichtlich etwas Grundsätzliches berührt: Eine Frau kommentiert ein Spiel der Männer-WM. Manche drehen da im Netz völlig durch, das ist unterste Schublade.“ (dpa)

Neuseeländisches Radio entschuldigt sich für kremlfreundliche Artikel

Der Vorsitzende des öffentlich-rechtlichen Radiosenders in Neuseeland hat sich am Montag für die Veröffentlichung von „kreml­freund­lichem Müll“ entschuldigt. Vor gut einem Jahr waren auf der Website des Senders RNZ Artikel zum Krieg in der Ukraine erschienen, die von der Nachrichtenagentur Reuters stammten und dann von einem RNZ-Journalisten mit russischer Propaganda verändert wurden. Der Journalist wurde beurlaubt. Einige der Änderungen betrafen nur wenige Wörter. Dazu gehörte das Hinzufügen von kremlfreundlichen Behauptungen wie „Russland hat die Krim nach einem Referendum annektiert“. Die ehemalige neuseeländische Premierministerin Helen Clark twitterte, sie habe von der Rundfunkanstalt mehr erwartet. Es sei ungewöhnlich, dass es bei dem Sender so wenig redaktionelle Aufsicht gebe, dass ein Mitarbeiter Online-Inhalte umschreiben könne, ohne dass leitende Mitarbeiter dies bemerkten. (ap)

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