piwik no script img

medienticker

Griechischer Journalist vor seinem Haus erschossen

Nach dem brutalen Mord an einem griechischen Journalisten und Blogger am vergangenen Freitag in Athen konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Arbeit des Opfers. Der 52 Jahre alte Giorgos Karaivaz war als Polizeireporter bekannt und Medienberichten zufolge aufgrund seiner Arbeit bestens in der Unterwelt vernetzt. Mehrfach hatte er geschrieben, dass kriminelle Banden in Griechenland so stark geworden seien, dass sie sogar Einfluss auf Personalentscheidungen innerhalb der Polizei hätten. Nun wird vermutet, dass seine Kontakte und seine Berichterstattung ihm zu Verhängnis wurden. Karaivaz war am Freitagmittag vor seinem Haus im Athener Stadtteil Alimos von zwei Männern erschossen worden. Die Autopsie ergab der griechischen Zeitung Kathimerini zufolge, dass er von insgesamt zehn Kugeln getroffen wurde. Berichten zufolge besteht die Sorge, dass es sich bei den Tätern um ausländische Auftragskiller handeln könnte, die sich bereits ins Ausland abgesetzt haben. Einen terroristischen Hintergrund schließen die Behörden laut Bürgerschutzministerium mittlerweile aus. Der griechische Bürgerschutzminister Michalis Chrysochoidis versprach, die Schuldigen schnell ausfindig zu machen. Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis erklärte den Fall zur Chefsache. International gab es ebenfalls Reaktionen, so verurteilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Tat auf Twitter als „verachtenswert und feige“. Europa stehe für Freiheit. „Und die Pressefreiheit ist vielleicht die heiligste von allen. Journalisten müssen sicher arbeiten können.“ Die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatović, forderte die Behörden auf, die Tat vollständig zu untersuchen und sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Auf Twitter schrieb sie, die Tötung Karaivaz’sei eine tragische Erinnerung daran, dass Journalismus ein gefährlicher Beruf in Europa sei. (dpa)

„Bild“ plant Fernsehsender

Deutschlands größte Boulevardzeitung Bild plant einen eigenen Fernsehsender. Noch vor der Bundestagswahl im Herbst wolle man an den Start gehen, der Sender solle unter der Marke „Bild“ unter anderem über Kabel und Satellit empfangbar sein, teilte der Medienkonzern Axel Springer am Montag in Berlin mit. Der Sendestart stehe noch unter dem Vorbehalt, dass die Medienregulierer eine Sendelizenz erteilen. Das Medienhaus baut schon länger seine Videostrategie aus. „Bild“ bietet etwa verstärkt Live-Formate im Netz an. (afp)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen