magische momente: „Wer ist verletzt?“

Moment 1: Konferenz der WM-taz-Redaktion. Erregt wird diskutiert, ob Klinsmann das Spiel gegen Argentinien auch verlieren darf und trotzdem Bundestrainer bleiben kann. Ein Mitarbeiter kümmert sich um das Wichtigste: seine Socken mit ihrem schwarz-rot-goldenen Saum, gut versteckt unter der Jeans. So richtig angekommen ist der Patriotismus in der Redaktion noch nicht. DOS

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Moment 2: Berlin, ein Gespräch. Sagt der eine: „Scheiße, hast du gehört, Ullrich ist suspendiert worden?“ Sagt die andere: „Wer ist verletzt? Friedrich? Macht doch nix.“ JH

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Moment 3: Berlin-Neukölln, Balkon über einem Afro-Shop: Neben einer deutschen Fahne baumelt eine fremde, unbekannte. Zwei rote Querstreifen oben und unten, dazwischen ein grüner Baum auf weißem Grund. Eine junge Frau steht vor dem Haus und macht ein Foto von dieser drolligen Beflaggung. Später stellt sich heraus: Es war die Fahne des Libanon. Die spielen zwar nicht mit, dürfen aber trotzdem dabei sein. JH

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Moment 4: Ich bin auf dem Weg zur Arbeit und sinniere über die anstehenden Viertelfinalbegegnungen. Während ich den möglichen Ausgang der Spiele abwäge, fährt ein Abschleppwagen an mir vorbei. Geladen hat er ein dunkles Auto, überall bestückt mit brasilianischen Flaggen. Ob das wohl ein Vorzeichen dafür war, dass Zinedine Zidane und die französische Nationalmannschaft die Seleção heute aus dem Turnier kicken werden? Womöglich. Wahrscheinlich nicht! NMÜ