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love parade: lebende leichen

Er nutzt jede Gelegenheit, seine Toten vorzuführen. In den vergangenen Tagen kündigte der Leichenpräparator Gunther von Hagens per Pressemitteilung an, er werde gemeinsam mit „zehn Plastinierten“ seiner Ausstellung „Körperwelten“ an der heutigen Love Parade teilnehmen. Gestern kam das Dementi. Der pathologische Pathologe werde doch keine echten Leichen dabei haben. Stattdessen würden sich lediglich zehn lebende Menschen als „Plastinierte“ verkleiden. Oooo . . . wie schade. Keine Zombies beim Liebestanz. Kann von Hagens dann den Scheintoten nicht wenigstens die Haut bei lebendigem Leib abziehen? Und vorher live die inneren Organe entnehmen? Nein? Hat ausgerechnet der Totenherzeiger moralische Bedenken? Oder plant der Erfinder der „Erlebnisanatomie“ etwa Größeres? „Ich will Anregungen für künftige Plastinate sammeln“, erklärte von Hagens. Aber das ist doch die Lösung, die endgültige Heilung der dahinsiechenden Love Parade. Die wummernde Masse wird einfach in toto plastiniert. Und auf ewig hätte es eine Ruhe.

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