: lokalkoloratur
Der Senat will noch in diesem Jahr Großartiges leisten: Die Kriterien für Hamburgs Ehrenbürgerschaft sollen neu festgelegt werden – zumindest, wenn es nach dem Willen von CDU-Fraktionschef Michael Freytag geht. Und er hat auch schon einen neuen Kandidaten parat, Hamburgs Fußballstar Uwe Seeler. Der wartet zwar im Moment noch bescheiden wie immer ab, doch wer Comic-Held („Die Spielchen des Olymps“) ist, kann doch genauso gut auch Hamburgs Ehrenbürger werden. Prima findet das Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), das wäre ein „Steilpass für die Stadt“. Begeistert von der Idee ist auch Norbert Frühauf (Schill) und nimmt sich gleich ein Vorbild an dem großen Sportler „ohne Skandale“. Aber Freytag hat offenbar aus anderen Gründen an „Uns Uwe“ Seeler gedacht, denn er plädiert dafür, dass künftige Ehrenbürger nicht immer nur „aus dem Kreis der intellektuellen Elite“ ausgewählt werden sollten. Das wiederum könnte dem Boxer Max Schmeling zu Ohren gekommen sein. Dann wäre seine Ablehnung der Ehrenbürgerschaft aus Altersgründen vielleicht nur eine kluge Ausrede gewesen. Denn Boxer sind gar nicht so doof, wie man landläufig denkt. ER