: lokalkoloratur
Sie ist aus dem Urlaub zurück. Und sie hat sich dort nach eigenem Bekunden mit Bratlingen befasst. Vielleicht hat sie sogar welche gegessen, wer weiß. Und jetzt – respektive gestern – sitzt sie in einer Pressekonferenz und sagt laut und deutlich, dass sie Kunst nicht an ihrer potenziellen Verzehrbarkeit messen will. Dass sie vielmehr gar nicht über ein Projekt urteilen möchte, über dessen Teilnahme an der Ostseekunst-Biennale artgenda Künstler entschieden haben: Die Rede ist von Kultursenatorin Dana Horáková, die sich nicht verleiten lässt, irgendeine Wertung zum – unter ihrer Ägide genehmigten – „Riesenbratling“-Projekt abzugeben. Sie betont vielmehr, dass Kunst eben Risiko bedeute. Sie verweist kurz auf die längst vergangene Beuys-Diskussion. Und auf die Frage, wie sie persönlich die geplante Durch-die-Luft-Schleuderung des Bratlings bewertet, hat die Kultursenatorin sich ganz und gar Entwaffnendes ausgedacht: „Wie soll ich über ein Projekt urteilen, von dem ich nur die Skizze kenne“, antwortet sie da mit feinem Lächeln. „So ein Entwurf ist doch reines Trockenfutter. Lassen wir den Bratling fliegen, und dann fragen Sie mich nochmal“, sagt Dana Horáková. Gut gebrüllt, Löwe. PS
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