lokalkoloratur:
Clint Eastwood und John Wayne sollen angeblich die bekannteren Reiter sein. So elegant wie Lanfranco Frankie Dettori sind die beiden allerdings nie durch die Prärie galoppiert. Der italienische Jockey, der sein Geld beim Scheich Mohammed Al Maktoum in Dubai verdient und morgen mit einem Privatjet zum Hamburger Derby (um 16.10 Uhr live auf n-tv) einfliegen wird, schmiegt sich meist so eng an sein Pferd, dass ihm fast die Knöchel brechen und die Waden zerreißen. So beschreibt zumindest eine englische Jockey-Zeitschrift den Stil Dettoris. Zugegeben, womöglich hätten Eastwood und Co über die 53 Kilo Körpergewicht des Jockeys ein bisschen gelacht. Vielleicht auch über die hohen Sprünge, die Frankie immer aus dem Sattel macht, vor lauter Freude über seine bislang 1945 Siege. Andererseits attestierte ihm das Hamburger Abendblatt mit untrüglichem Gespür dafür, was jeder Reiter wirklich braucht, unlängst einen „Killer-Instinkt“. Und war Billy the Kid nicht auch eher klein im Wuchs? Für seinen Lebenswandel jedenfalls ließ sich Frankie im Wilden Westen inspirieren – oder wie ist denn bitteschön der Titel seines Buches „Horsing around“ sonst zu verstehen? MAW
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