: lokalkoloratur
Der FC St. Pauli hat wirklich einen guten Riecher in Bezug auf seine Neuzugänge für die kommende Saison bewiesen. Entgegen allen Regeln einer Eigenschaft, der sich der Verein gerne bedient, ist es kein fußballernder Jungstar oder erfahrener Ex-Nationalspieler, der für Furore sorgt, sondern ein bisher den Netzen zahlreicher Spielerberater entgangener Finanzberater aus Mölln. Ein richtiger Bürohengst der alten Schule mit eingebautem Torriecher. Was der gekostet hat? Gar nichts. Er hat sogar dazubezahlt. Ein echtes Schnäppchen für den Verein und der Beweis, dass die Misswirtschaft in dem latent klammen Club nun endgültig ein Ende hat. 2501 Euro legte Manfred Haustein auf den Tisch, um die Jugendförderung des Vereins zu unterstützen. Für so viel christliche Nächstenliebe – „die beste Investition ist die in Kinder und Jugendliche“ – durfte Haustein auf dem offiziellen Mannschaftsfoto posieren und beim Testspiel gegen eine Promiauswahl am Mittwochabend mitwirken. Spätestens mit dem ungefähr 14. Treffer der insgesamt 16 bis 18 Tore für die Profis unterstrich Haustein seine Ambitionen, nicht nur Ehrenlizenzspieler, sondern ernst zu nehmender Konkurrent von Marcao zu sein. Denn auch Haustein musste nach den 90 Minuten unters Sauerstoffzelt. FOG
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen