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lokalkoloratur

Der FC St. Pauli hat die Nase voll. Jetzt werden die Spieler nach Namen ausgesucht und nicht mehr nach spielerischen Gesichtspunkten. Schlimmer kann es sowieso kaum kommen und deswegen wird aus der Resignation endlich eine Tugend gemacht. Der Name macht die Fußballkunst. Und was den angeht, hätte Franz Gerber im doppelten Sinne kaum einen Besseren verpflichten können. Christian Fröhlich vom Chemnitzer FC soll Ugur Inceman vom ungeliebten Posten im offensiven Mittelfeld befreien und sowieso mal ein wenig Verve in die träge Truppe bringen. Nach seinem ersten Training ergriff er gleich das Wort, gab seinen Spitznamen zum Besten und öffnete bei einigen schläfrigen Profis wenigstens kurzzeitig ein Auge. „Paule“, will er gerufen werden, ohne Beteiligte einzuweihen, ob der Name durch fußballerische Ähnlichkeit zu Stefan Beinlich oder dem Kater einer Verflossenen an ihn herangetragen wurde. „Wir schaffen das“, appellierte er und machte nicht den Eindruck, als ob ein weiterer fauler Kater seinen Weg an das Millerntor gefunden hat. Bleibt abzuwarten, ob mit Fröhlich(keit) und mehr Spaß am Fußball demnächst die ersten Punkte in der 2. Bundesliga geholt werden. Mehr Katerstimmung geht nämlich nicht. FOG

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