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lokalkoloratur

Kein Tag ohne ihn. Am Sonntag hat er noch was zur Irak-Politik gesagt, gestern war Günter Grass wieder präsent. Der von ihm 1997 gestiftete mit 10.000 Euro dotierte Otto-Pankok-Preis der „Stiftung zugunsten des Roma-Volkes“ wurde im Beisein von Bundespräsident Johannes Rau in Lübeck an Dr. Ibrahim Hasani vergeben. Es bleiben zwei Fragen: Wer ist Otto Pankok? Wer ist Ibrahim Hasani? Zum Ersten: Otto Pankok war ein Maler, Graphiker und Bildhauer zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dessen Werke von den Nazis als „entartete Kunst“ eingestuft wurden. Die meisten seiner Werke versteckte er vor den Nazis während des Krieges in einem Dorf im Sauerland. Nach dem Krieg war Pankok Lehrer von Grass an der Düsseldorfer Kunstakademie. Zum Zweiten: Ibrahim Hasani ist Arzt, kommt aus dem Kosovo und lebt heute in Dresden. Er engagiert sich in der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ für die in Deutschland lebenden Roma-Flüchtlinge aus dem Kosovo. Hasani flüchtete 1999 vor der serbischen Armee aus dem Kosovo nach Bosnien. Nach seiner Rückkehr im Sommer 1999 musste er erneut sein Heimatland verlassen – diesmal aus Flucht vor den Freischärlern der UCK. Einer von 100.000 Roma und Aschkali, die in den vergangenen Jahren vom Balkan vertrieben wurden. AHA

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