: lokalkoloratur
Letzte Dezembertage: Erst Weihnachten, dann Silvester und dazwischen das Jahresendgespräch des Bürgermeisters mit den RathausjournalistInnen im Gästehaus des Senats am noblen Feenteich. Kekse auf dem Tisch, die Presse ist weihnachtlich mild gestimmt, die Weihnachtsgans liegt noch schwer im Magen, die Kerze brennt, und das Stadtoberhaupt vertellt. Wie erfolgreich der Senat doch war im abgelaufenen Jahr und dass er noch erfolgreicher sein wird im künftigen. Und nun? Bürgermeister Ole von Beust wagt es, mit dieser altehrwürdigen hanseatischen Tradition zu brechen. Der Bürgermeister, der Hamburg den Politikwechsel verhieß, ist zwischen Weihnachten und Neujahr im Urlaub, bescheidet sein Sprecher. Zu den Empfängen bei Handwerks- und Handelskammer am 30. und 31. Dezember aber weilt er wieder in der Stadt. Wir spitzen bereits die Griffel: Der Sunnyboy liegt wieder mal lieber auf Sylt auf der faulen Haut in der fahlen Wintersonne, als zu regieren und von selbigem der Presse Kunde zu geben. Ein Schlag gegen den Medienstandort, ohne Zweifel: Keine News, keinen Aufmacher und – schlimmer noch – keine Kekse. Wenn Ole von Beust glaubt, so mit uns umspringen zu können, hat er sich aber getäuscht, geloben die taz-Rathausredakteure AHA & SMV
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