lichtblick der woche: Atom und Gas ohne Öko-Siegel – erst mal
Manchmal ist es ja schon ein Fortschritt, einen Rückschritt zu verhindern oder zu verzögern. So sieht es derzeit bei der EU-„Taxonomie“ aus, der Liste, mit der Europa regeln will, welche Investments künftig als klimafreundlich gelten. Zunächst hatte die EU-Kommission festgelegt, dass nur erneuerbare Energie so richtig öko ist. Ende 2020 gab es deshalb einen Aufstand von zehn EU-Staaten aus dem Südosten, die Gas- und Atomkraft auch berücksichtigt sehen wollten (taz berichtete). Dagegen kam Widerstand von anderen Staaten, Umweltgruppen und ExpertInnen. Am Mittwoch präsentiert die Kommission ihre Fassung – und löst das Problem laut geleaktem Entwurf EU-typisch: Die Regel kommt ohne Gas und Atom. Darüber wird Ende 2021 gesondert entschieden. Dann muss sich die slowenische Ratspräsidentschaft darum kümmern, dass Investoren klar wird, wo das Geld für den „Green Deal“ hinfließen soll. Und die Gas- und Atomfans zufrieden stellen. Viel Glück bei der Quadratur des Kreises! (bpo)
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