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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Verdirbt schlechtes Leselicht wirklich die Augen? (18. 12.)

Die Augen stört das nicht. Wer jedoch keine Adleraugen hat, bekommt folgendes Problem: Da er wegen des Dämmerlichts die Pupille stark öffnen muss, kommen seine Linsenfehler (Weit-, Kurzsichtigkeit, zylindrische Verformung) dann deutlicher zutage. Der Leser verkrampft sich, während er vergeblich versucht, das Auge scharf zu stellen. Schlimmstenfalls bekommt er dann fünf Minuten Kopfschmerzen und gibt freiwillig das Lesen auf (oder sucht besseres Licht). Grund zur Sorge besteht also nicht.

Klaus Buggisch, Karlsruhe

Jein. Einschlägige Augentrainingsbücher sagen, dass helles Licht für die Sehkraft förderlich sei (Sonnenbaden der Augen), schlechtes sie aber nicht mindere. Also liegt’s wohl eher am Inhalt des bei mäßigem Licht Gesehenen sprich Gelesenen, wenn schon die Augen sich verweigern. Aber zur Hälfte stimmt’s damit doch, denn schlechtes Licht verdirbt also den Text und damit das Verständnis. Deshalb: 100 Watt in die Leselampe am Bett – damit die Augen alles klar erkennen.

Karsten Reichenberg, Hamburg

Wenn ich mich ständig anstrengen muss bei schlechtem Licht, schmerzen die Augen und ich habe zwei Möglichkeiten: Alte Birne raus und stärkere Birne rein. Oder noch besser: Ich warte, bis die Sonne scheint. Und dann habe ich noch einen Vorschlag: Diese Person sollte sich einmal so richtig ausschlafen, vielleicht auch einmal in den Zoo gehen. Name ist der Redaktion bekannt

Gegenfrage:

Schadet leise Musik den Ohren?

Hartmut Schnarre, Bissendorf

Sind künstliche Weihnachtsbäume ökologischer als „echte“? (18. 12.)

Weihnachten ist ein Versuch, mit höchstmöglichem Aufwand unechte Glücksgefühle herzustellen, ohne jeden nachhaltigen Effekt, außer einem Haufen Müll, der hinterher verbrannt oder entsorgt werden muss. Das betrifft sowohl die „echten“ wie die künstlichen (warum eigentlich ohne Anführungsstriche?) Weihnachtsbäume. Auch die echten werden künstlich in Monokulturen in eigenen Plantagen hergestellt, das ist auch unökologisch. Das hauptsächlich Echte an Weihnachten ist die Möglichkeit, sich wunderbar den Mund zu zerreißen, ohne es wirklich abzuschaffen, „echt“ nachhaltig, jedes Jahr aufs Neue.

Albrecht Knaps, Weingarten

Mitnichten. Sind sie doch aus jahrtausendealtem Erdöl, das ehedem CO gebunden hat. Während gewachsene heutiges CO binden und nicht mehr, als schon war, im Vermodern/Verbrennen wieder freisetzen. Entscheidend ist also, ob Sie den „künstlichen“ Weihnachtsbaum mehrere Generationen besingen wollen/werden. „Alle Jahre wieder …“

Karsten Reichenberg, Hamburg

Die künstlichen Tannenbäume sind wie weiße Gummiklobürsten, die mit der Zeit braune Flecken bekommen, die ich bis heute nicht richtig sauber bekomme. Aber ich benutze sie trotzdem weiter, bis die Zacken ausfallen.

Name ist der Redaktion bekannt

Warum schlafen kleine Kinder immer quer im Elternbett? (11. 12.)

Wenn mich früher Alpträume dazu brachten, das Bett meiner Eltern aufzusuchen, legte ich mich natürlich zwischen ihre beiden mich vor allem Bösen beschützenden Körper. So landete ich meistens in der Ritze zwischen den beiden Matratzen, was ich im Tausch gegen Angstschweiß und Monster gern in Kauf nahm. Vielleicht schlafen andere Kinder quer, um dieses Ritzenrutschen zu vermeiden.

Als ich und meine Freundin später einmal das Bett meiner Eltern ausliehen, lagen wir eng umschlungen zu zweit in der Ritze, denn auch dann kam uns nicht die Idee, es quer zu versuchen. S. Friederichsen

Aus Gerechtigkeitsgründen: Damit jeder Elternteil etwas von der Unbequemlichkeit des oft quirligen Sprösslings mitbekommt

Helga Schneider-Ludorff, Oberursel

Warum sind Greise noch Geburtstagskinder?“ (11. 12.)

Hier noch eine Anmerkung zur Frage der Redaktion nach dem Verbleib des Kindes in der Frau:

Das Kind im Mann

Bekanntlich kommt das Kind im Weib

durch das Gebären aus dem Leib.

Da aber sich das Kind im Mann

nicht solcherarts entfernen kann,

ist es begreiflich, dass es bleibt

und ewig in ihm lebt und leibt.

(Eugen Roth)

Annegret Krap, Dresden

Greise sind keine Geburtstagskinder, sondern rüstige Jubilare. Mehrheitlich natürlich rüstige Jubilarinnen.

Wiebke Fuchs, Hamburg

Warum haben/kriegen in Kinderbüchern Kinder immer Geschwister des jeweils anderen Geschlechts? (20. 11.)

Nicht nur das! Diese Kinder, nennen wir sie Rolf und Susi, verhalten sich auch so, wie man es von einem richtigen Jungen und einem richtigen Mädchen erwartet. Denn so leben es ihnen die Eltern ja vor: Der Papa ist Ingenieur und den ganzen Tag außer Haus, die Mama ist den ganzen Tag zu Hause und hat vermutlich gar keinen Beruf. So werden die Kleinen, die dieses Buch anschauen, schon früh in die gewünschte Richtung gelenkt, so dass aus ihnen später einmal richtig schön konforme Untertanen werden, die ihr Glück in der traditionellen Kleinfamilie suchen. Andere Lebensentwürfe kommen nicht so oft vor, aber es gibt sie. Alleinerziehende Eltern, die mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kämpfen, Familien, in denen beide Eltern arbeiten, schwule oder lesbische Elternpaare, Familien, in denen nicht alles nach Schema F verläuft … Es wird Zeit, dass unsere Kinder-, Jugend- und auch Schulbücher an die Realität angepasst werden! Wir KäuferInnen entscheiden durch unsere Auswahl! Andrea Fuchs, Stuttgart

Weil statistisch von vier Geschwisterpaaren eines rein männlich, eines rein weiblich, aber zwei gemischt sind, also können sich 50 Prozent aller Geschwisterpaare umso besser mit den Kinderbuchgeschwisterpaaren identifizieren, wenn auch die aus einem Mädchen und einem Jungen bestehen.

Daniel Buncic, Brühl

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