: letzte Fragen
Gestank oder feuchter Po: Flachspüler oder Tiefspüler? (26. 2.)
1. Der medizinische (gastritische) Aspekt: Untersuchungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass Menschen mit Flachspüler etwa 10 Prozent weniger mit Magen-Darm-Problemen zu tun haben; ist für mich nachvollziehbar, da ich auch gerne die olfaktorische Kontrolle über meine Verdauung habe.
2. Der „psychologische“ Aspekt: Schon vor mehr als 20 Jahren als Jungsozialist kam mir bei der steigenden Anzahl von Tiefspülern folgender Gedanke: Durch die Rationalisierung und „Refaisierung“ der Produktion hat der Arbeiter immer weniger Erfolgserlebnisse durch die Produktion: Er darf immer nur ein kleines Teil eines Produkts herstellen und kommt nie in den befriedigenden Genuss, „etwas“ komplett hergestellt zu haben. Nun wird ihm (dem Arbeiter) mit dem Tiefspüler auch noch die Produktkontrolle über das „letzte“ von ihm Hergestellte abgenommen – frustrierend! Peter aus Bielefeld
Leider hat man nicht allzu oft die Wahl, aber ich favorisiere eindeutig die „Tiefspüler“. Einige Spritzer vom feuchten Nass kann ich nämlich leichter per Zellstoff entfernen als Spuren von Stuhl, der mangels Platz seine Ausdehnung zur Seite fortsetzt, nachdem er den Boden erreicht. Der unangenehme Geruch kommt natürlich noch hinzu, was die Parfümindustrie sicherlich freut. Doch die Freude wird getrübt, denn die „Flachspüler“ sind schon lange auf dem Rückzug. Was mich nur wundert: Ich sehe verdammt selten die meiner Meinung nach beste Lösung, ein WC ohne Ablage mit einem vorne befindlichen Abfluss. So gleiten die Exkremente sanft ins Wasser, ohne Geruch oder Spritzer zu erzeugen. Na dann guten Appetit! Matthias Pfundt, Leipzig
Da das mit dem Geruchsschutz bei den Tiefspülern sowieso nie wirkt (bei uns stinkt das trotzdem immer, egal wie kurz man braucht), bleibt dabei immer nur der nasse Po. Und da ich das generell unangenehm finde, sind mir jedenfalls Flachspüler lieber (schon allein für den Fall, dass einem da was reinfällt, was da nicht reingehört …)
Felicitas Heine, Wuppertal
Wieso „oder“? Weder noch! Das geht so: Man nehme einen Flachspüler. Also kein nasser Po und die Möglichkeit, wenn nötig, eine Probe zu entnehmen. Dazu einen Spülkasten, von dem aus ein Rohr zur Schüssel führt (bei den neumodischen integrierten Anlagen funktioniert der folgende Trick nicht). Jetzt kommt der Trick: Ersetze ein gerades Stück dieses Rohres durch ein anderes, gleich langes gerades Stück, das einen nach oben weisenden Abzweig hat. Dieser Abzweig wird mit Rohr weiter verlängert, bis wir deutlich oberhalb der Höhe des Spülkastens sind. Dann kommt ein Rohrgebläse, das aus dem Abzweig saugt und die Gase nach draußen pustet – vermöge eines durch einen Mauerdurchbruch geführten weiteren Stücks Rohr. [Dieser „Trick“ sollte aber nicht bei Innentoiletten angewandt werden! Lüften ins Treppenhaus? Pfui!, ruft die Red.]
Der Effekt: Solange nicht gespült wird, ist ja das sonst Wasser führende System (Rohr vom Spülkasten; Kreiskanal um die Schüssel) „trocken“, will sagen: mit Luft gefüllt. Wenn ich die absauge, dann erwische ich die Gase sozusagen am Ort ihrer Entstehung. So brauche ich nicht viel Volumen abzusaugen, und trotzdem gelangen keine ungewollten Gerüche in den Raum. Genial, oder? Läuft bei mir seit über fünfzehn Jahren. Und das Beste: Der Trick ist durchaus kein Trick, sondern man kann die notwendigen Bauteile käuflich erwerben. Leider ist das System sogar bei Fachleuten nur wenig bekannt. Wenn hartnäckiges Nachfragen beim Installateur nicht hilft, gebe ich gerne einen Tipp.
Christoph Schmees, Bremen
Igitt, müssen solche Fragen unbedingt behandelt werden? Meine Zeitungslektüre beginnt mit dem Frühstück!
Stephanie Günther, Ihringen
Warum gibt es nur sauhässliche Bügelbrettbezüge? (26. 2.)
Ja, genau! Und warum passt die Farbe des Staubsaugers nie zum Interieur?!
Fee Heßelmann
Damit die Symbiose mit den ebenfalls sauhässlichen Quelle-Kittelschürzen nicht ins Wanken gerät.
Gerald Schleiwies, Waldkraiburg
1. Es gibt einige, die o. k. sind. 2. Armani hat noch nie Bügelbrettbezüge designt. (oder doch?) 3. Weil die Dinger nicht zum Angucken, sondern zum Anschmokeln gemacht sind. 4. Weil es einem damit nichts ausmacht, wenn man ein Hemd drüberlegen muss (oder sie angeschmokelt werden). 5. Zum Selberweitermalen. 6. Weil Bügeln eben was für alte Leute ist, und die finden das vielleicht schön?
Felicitas Heine, Wuppertal
Wie nennt man die Ein- und Ausbuchtungen an einem Puzzelstück? (19. 1.)
Zwar ist mir in einer langen Zeitspanne des Puzzelns, auch zusammen mit meinen Kindern, Nichten, Neffen, Großnichten, Enkelinnen und Nachbarkindern nie die Relevanz des Fehlens passender Begriffe für die Ein- und Ausbuchtungen bei Puzzleteilen bewusst geworden, aber nun ist die Frage gestellt und sie verlangt nach einer Antwort.
Vielleicht weniger für den aktiven Puzzler, der wahrscheinlich auch ohne Begrifflichkeit zufrieden vor sich hin puzzelt. Der Sprachinteressierte aber fragt sich, ob es a) keine puzzlespezifischen Namen für die Ein- und Ausbuchtungen gibt, oder ob es b) zwar solche Namen gibt, diese jedoch dem Normalsterblichen nicht geläufig sind.
Um den Fall b) abzuklären, habe ich bei einem renommierten deutschen Puzzle-Hersteller angerufen. Nach werksinternen Recherchen hat mir die freundliche Dame der Kundenbetreuung die Bezeichnung „Puzzlenase“ für eine Puzzleausbuchtung angeboten. Dies schien mir eine eher spontane Eingebung zu sein. Außerdem besagt ein deutsches Sprichwort, man muss die Nase nicht in alles stecken.
Wenn es keine puzzlespezifischen Bezeichnungen gibt (Fall a), so liegt der Verdacht nahe, dass sie nicht benötigt werden, weil es sich auch ohne sie vortrefflich puzzeln lässt. Allerdings wäre es schon hilfreich, wenn Eltern sich zu ihrem puzzelnden Kind etwas wohlklingender äußern könnten als in einem so platten Satz wie „Das Teil passt doch gar nicht in das Loch“.
Da heißt es, schöpferisch zu sein und Namen zu erfinden. Könnte denn ein Puzzlebauch in die Puzzlekuhle passen? Eher nicht! Hier meine Vorschläge: Buckel/Delle (räumlich gedacht), Zapfen/Nut (technisch gedacht), Konvexi, Konkavi (mathematisch gedacht).
Jutta Schäfer, Uhldingen-Mühlhofen
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