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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum trägt man die Armbanduhr links? (25. 6.)

Wenn ich denn mal eine trage, dann am rechten Arm. Ebenso wie andere Linkshänder auch.

Doris von der Felsen, Darmstadt

Eine Unterhose, das kommt schon mal vor. Ein T-Shirt, wenn man sich im Dunkel anzieht – kann passieren. Aber eine Armbanduhr? Das habe ich noch nie gesehen.

Horst Kramm, Sulingen

Damit sie einem beim Händeschütteln nicht geklaut wird.

Lothar Winkelhoch

Ich denke, das ist offensichtlich: Weil die meisten Menschen Rechtshänder sind, halten sie das rechte Handgelenk für wichtige Tätigkeiten wie schreiben, schneiden u. ä. frei und tragen ihre Uhr links. In diesem Kontext auch interessant: Die meisten Akkordeonspieler tragen ihre Uhr rechts, weil sie mit dem linken Unterarm durch den Balgriemen müssen, um diesen auf- und zuzuschieben.

Corinna Blank, Dresden

Damit auch SPD-Anhänger wenigstens mal etwas haben, was links ist! Christoph Kirschbaum, Mettmann

Piloten tragen oft zwei Armbanduhren, eine links, die andere rechts, die Zeit am Abflug- und Zielort anzeigend, Linkshänder tragen sie oft rechts, weil sie ihnen am linken Tätigkeitsarm ebenso hinderlich wie gefährdet erschiene wie Rechtshändern am rechten Arm. Die Armbanduhr wurde in über 100 Jahren Entwicklungsgeschichte aus der per Handaufzug befeuerten Taschenuhr entwickelt; Erstere war teuer, selten und und wurde dementsprechend geschont. Mit der voranschreitenden Miniaturisierung und der Entwicklung der Stoßsicherungen sowie des automatischen Aufzugs nahm sie den Weg an den Arm, weil der automatische Aufzug wegen seines stets der Gravitation folgenden Rotors nur an diesem funktioniert, denn wer bewegt schon seine Taschen ähnlich furios wie seinen Arm? Natürlich gehört die Uhr an denjenigen Arm, mit dem weniger gearbeitet wird. Dort ist sie geringerer mechanischer Beanspruchung ausgesetzt und weniger diebstahlsgefährdet als in der Tasche, auch klappert und kratzt sie nicht auf der Tischplatte beim Schreiben. Selbst nach dem Siegeszug der Quartzuhr gelten all diese Gründe fort, denn eine Quartzuhr benötigt nicht zwingend eine Batterie, sondern bedient sich fallweise ebenfalls des mechanischen Aufzugs. Mal ehrlich, kann man auf diese Gedanken nicht von allein kommen?

Michael Deike, Berlin

Ich trage die Uhr seit Jahrzehnten rechts, weil ich dann im Beruf unauffälliger auf die Uhr schauen kann. Mit dem linken Arm würde es dem Gegenüber sofort auffallen.

Klaus Franke, Schwalmtal

Als die Armbanduhren noch Aufzugskronen hatten, die traditionell an der rechten Seite der Uhr angebracht waren (warum eigentlich?), konnte man,wenn man die Uhr links trug, diese aufziehen, ohne sie vom Arm zu lösen. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, ob jemand Rechts- oder Linkshänder ist. Um die Uhr vor Beschädigung oder Verunreinigung zu schützen, trägt man sie sinnvollerweise an dem Arm, der im Alltagsleben weniger beansprucht wird. Ich bin z. B. Linkshänder und trage meine Uhr von jeher am rechten Handgelenk.

Gerd Dawihl, Koblenz

Was zeichnet „weibliche Logik“ aus? (25. 6.)

Zirkuläres Denken.

Tewes Wischmann, Heidelberg

Logik, weibliche; die: w. L. zeichnet sich dadurch aus, dass sie in höchstem Maße kreativ ist. Während die konventionelle Aussagenlogik aus gegebenen Prämissen eine Konklusion ableitet, ist es ein wesentlicher Zug der w.n L., Prämissen zu erfinden, die nicht behauptet oder anderweitig zur Diskussion gestellt worden sind. Wenn beispielsweise behauptet wird: „Mit dieser Brille siehst du gut aus.“, kann unter Anwendung w.r L. darauf geschlossen werden, dass die Betreffende ohne diese Brille nicht gut aussieht. Diese Ableitung ist selbstverständlich falsch, weil nur behauptet worden ist, dass jemand mit der Brille gut aussieht. Nichts jedoch wurde darüber gesagt, was der Fall ist, wenn die betreffende Person die Brille nicht trägt. Diese Art eines Schlusses wird oftmals (fälschlich) „Umkehrschluss“ genannt. W. L. steht darüber hinaus in einer untrennbaren Beziehung zur weiblichen Intuition, die maßgeblichen Anteil an der Erfindung der zusätzlichen Prämissen hat.

Thomas Wachtendorf

Als „weibliche Logik“ pflegen Männer immer alle weiblichen Vorstellungen zu bezeichnen, die nicht in ihr Weltbild passen.

Helga Schneider-Ludorff, Oberursel

Die Lehre von den allgemeinen Regeln der Verständigung heißt Logik. Weibliche Logik oder männliche Logik gibt es nicht. Hat ein Mensch dennoch Gründe, an die Existenz einer geschlechterspezifischen Trennung zu glauben, dann beherrscht dieser einfach einige Regeln der Logik nicht.

Ulrike Bornschein, Berlin

Nichts!

Gerhard Jung, Nackenheim

Wie macht man eine Denkpause? (18. 6.)

Unterschicht-Fernsehen anschauen.

Tewes Wischmann, Heidelberg

Jeder Synapsensprung im Gehirn initiiert einen Denkvorgang. Eine Denkpause machen, heißt also, dem Gehirn eine Verschnaufpause zu gönnen und einfach mal keine Synapsensprünge zu machen. Aber so einfach ist das nun auch wieder nicht.

Margot Brünner, Reichertshofen

In dem man mit Zeigefinger und Daumen die Nase berührt durch diese einmal Luft hoch zieht, sich kurz räuspert und so von der Erwartung direkt etwas zu sagen ablenkt; wenn das zu Ende ist, hat man genug nachgedacht und es kann weitergehen.

Diana Hanopulos, Bremen

Warum kann man nicht alles haben? (4. 6.)

„Wir wollen alles“ hab ich vor Jahren auch mal gefordert. Glücklicherweise wollte es mir dann doch keiner überlassen, sonst hätte ich einen Batzen Schrott am Hals.

Jürgen Niemann, Gersfeld

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