letzte Fragen

Warum sind Fahrstühle auf Bahnhöfen so entsetzlich langsam? (13. 1.)

Damit es sich jeder Bahnkunde dreimal überlegt, ob er wirklich diesen lahmen Fahrstuhl benutzen soll. Am Ende geht er lieber zu Fuß – und überlässt die knappen Fahrstühle unbeabsichtigt denen, die wirklich auf ihn angewiesen sind: Fahrstuhlfahrern und Menschen, die – Pardon! – selbst lahm sind. Gut so!

Sebastian Naumann

Weil der Zug eh Verspätung hat!

Peter Hansen, Lemgo

Die Frage beantwortet sich, wenn Sie erst einmal einen dieser kleinen Tempel der Ruhe, Beschaulichkeit und Selbstbesinnung betreten haben und die Tür sich sanft geschlossen hat. Nun ist der Begriff „Zeit“ bedeutungslos geworden. Versenken Sie sich ganz in sich selbst und lassen Sie nur dieses schier ewige, sacht hebende Gefühl in sich wirken, das Sie auf eine andere Bewusstseinsebene bringt und Sie läutert. Erst wenn ein Ruck das Ende des Läuterungsprozesses anzeigt, lassen Sie die Umwelt wieder an sich heran. Erfrischt und mit neuen Augen nehmen Sie die andere Ebene wahr. Nun erst können Sie gelassen feststellen, dass Ihr Zug längst abgefahren ist. Dietrich Anton

Weil bei der Bahn Müßiggang und Verspätung zur Unternehmensphilosophie gehören: „Dieser Fahrstuhl hat etwa 45 Minuten Verspätung.“

Sielaff, Wardenburg

Weil die Fahrstühle auf die Bahnen warten, die zu spät kommen.

Dürfen denn Aufzüge schneller als die Bahn sein? Doris Vater, Kassel

Sie warten noch auf den nächsten Zug!

Margot Brünner, Reichertshofen

Damit nicht noch mehr Obdachlose von Bahnhöfen angelockt werden, weil sie in den Turboliften kostenlose Achterbahnen sehen.

Gesa Dohrmann, Berlin

Warum sollten sie schnell sein? Der Zug hat doch sowieso Verspätung.

C. Pappert, Münster

Weil die wissen, dass die meisten Züge Verspätung haben!

Wolfgang Rätzke, Salzhausen

Damit die Wartezeit auf zu spät kommende Züge verkürzt wird.

Wolfgang Birtel, Mainz

Die Langsamkeit der Bahnhofsfahrstühle sollte nicht als „entsetzlich“ empfunden werden, denn sie ist bewusst so berechnet, dass die Reisenden erst dann auf den Bahnsteigen ankommen, wenn die verspäteten Züge einlaufen. Lothar Picht, Sandhausen

Die Fahrstühle müssen aus der Zeit stammen, in der sich die Bahn wegen der großen Defizite noch keine schnelleren Exemplare leisten konnte.

Christoph Schmid, Neustadt

Zunächst einmal soll ein entsetzlich hektischer/eiliger Fahrgast etwas beruhigt werden. Zusätzlich wird er so auf das vorbereitet, was ihn dann erwartet: die Bahn!

Horst-Dieter Siemers, Hamburg

Damit der DB-Reisende während des Wartens auf seinen verspätet ankommenden Zug zumindest eine sinnvolle Beschäftigung hat. Und damit sich der Reisende schon mal auf die Geschwindigkeit des Nahverkehrszugs einstellen kann. Olaf Höhne, Nürnberg

Dahinter verbirgt sich ein ausgeklügeltes Marketingkonzept der Bahn: So erscheint einem dann jeder noch so langsame Bummelzug, als würde er mit Lichtgeschwindigkeit fahren.

Sarah Lennartz, Witzenhausen

Weil entweder nur Leute mit viel Gepäck damit fahren – dann KÖNNEN sie nicht schneller – oder ältere Leute, denen schnell schwindlig wird – dann WOLLEN sie nicht schneller.

Ulrich Bachmann, Eltville

DB-Kunden-Service: Herr Mehdorn verfügte die Anpassung der Fahrstuhlgeschwindigkeit an die Zugverspätungen. Klaus Konold, Herbrechtingen

Warum „steht“ ein Angeklagter vor Gericht, während er in U-Haft „sitzt“? (13. 1.)

In der U-Haft kannst du noch ruhen, vor Gericht hast du dann stramm zu stehen. Bernhard Jansen, Merzig

Weil er die Haft im Stehen nicht durchstehen würde, darf er sitzen.

Reinhard Löw, Straubing

Weil sich die Angeklagten beschweren würden, wenn sie auch noch in der U-Haft stehen müssten. Richter Thielen

vom Amtsgericht Krefeld

Das ist ganz wie in der Schule, der regelmäßige Wechsel von: Setzen! Stehen! Setzen! Stehen! …

Margot Brünner, Reichertshofen

Weil es der Wahrheitsfindung dient! („Wenn’s der Wahrheitsfindung dient!“, Fritz Teufel im November 1967 einem Berliner Richter gegenüber)

Reinhard Brünner, Reichertshofen

Wolfgang Rätzke, Salzhausen

GiGa Weidenhammer, Darmstadt

Ute Krecklau, Oldenburg

Ein bisschen Bewegungsfreiheit steht schließlich jedem zu. Im Falle eines Schuldspruchs wird er in den Vollzug verlegt, bei Freispruch lässt man ihn laufen. Klaus Konold, Herbrechtingen

Das Grundrecht jedes Angeklagten besteht darin, dass er in der Verhandlung ein letztes Mal würdevoll stehen darf, bevor er dann jahrelang sitzen muss.

Roland Weber, Hamfelde

Das liegt an seiner Schuld.

Gregor Beck, Augsburg

Weil das Gegenteil nicht möglich ist. Ein Angeklagter kann zwar vor Gericht sitzen, aber wer soll denn bei dem ganzen Stellenabbau, der allgemeinen Finanzmisere und den fehlenden technischen Einrichtungen überwachen, dass ein Angeklagter die ganze U-Haft steht?

Dietrich Anton

Warum ist eine doppelte Portion viel kleiner als zwei einfache? (30. 12.)

Weil die halbe Portion auch größer ist als eine halbe einfache Portion.

Olaf Höhne, Nürnberg

Warum ist das unterste Knopfloch bei Hemden oft quer genäht? (6. 1.)

Knöpfe halten quer mehr. Oben spannt’s eher seitlich, unten soll beim In-die-Hose-Stopfen nichts aufgehen.

Ralph Lange, Berlin

Das ist nur das Ersatzloch, falls mal eins abfällt. ein gewisser Carsten

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