: letzte Fragen
Warum gehen Schnürsenkel immer von selbst auf? (29. 9. 2007)
Nicht ärgern, lieber umdeuten. Ich habe einfach ein Paar Schuhe, zu denen ich mich recht häufig hinunterbücken muss, zu „Gymnastikschuhen“ erklärt und seitdem lebe ich prima damit.
Walter Heidenfels, Hamburg
Diese Antwort ist doch nun wirklich einfach: Weil sie sich gegenseitig auf den Senkel gehen! Tagein, tagaus zusammen am gleichen Schuh, diese Monotonie (Monogamie?) ist doch nicht auszuhalten!
Kathrin Müller
Ja, sie gehen auf, diese Senkel, von selber, nicht gezwungenermaßen. Das ist nicht wirklich eine Befreiungsbewegung. Sondern der ganz normale Hang zur Promiskuität. Denn so ein Senkel würde sich viel lieber mit einem anderen Senkel verknoten als mit sich selbst. Übrigens, Senkel die sich immer nur mit sich selbst verknoten, gelten in Fachkreisen als psychisch und sozial auffällig und gefährdet ob ihrer ausschließlichen Selbstbezogenheit. Während Senkel, die sich zu oft mit zu vielen anderen Senkeln verknoten, ein Problem für den sozialen Frieden, die Verkehrssicherheit und die Krankenkassen darstellen.
Michael Vogelsang
Sie gehen dann nicht von selbst auf, wenn man sie zu einem „Ballerinaknoten“ bindet. Die Vorstellung des Knotens in Öko-Test hatte zu einem kleinen Teil mein Leben verändert. Der Ballerinaknoten ist dem gewöhnlichen Schlupf sehr ähnlich. Geht durch Zug wieder auf, hält aber sehr zuverlässig. Man legt eine Schleife um die das andere Ende des Schnürsenkels zweimal lose gewickelt wird. Danach zieht man das lose Ende durch die Wicklung zu einer zweiten Schleife. Alles festziehen und es hält. Der Unterschied zum gewöhnlichen Schlupf ist, dass das freie Ende des Schnürsenkels zweimal, anstatt einmal beim Schlupf, um die Schleife gewickelt wird. Es braucht etwas Übung, bis man den Knoten schnell kann, aber er ist es wert.
Joachim Laier
Die Jugend hat das Problem schon vor Jahren erkannt und gelöst: Einfach nicht mehr schnüren! Antwort auf noch eine Frage: Darum! Basta.
Klaus Konold
Auch Schnürsenkel haben ein Recht auf Eigenleben!
Angela vom Baur
Tun sie ja gar nicht, schon gar nicht im entscheidenden Moment. Wer einmal bei einem hektischen Quickie mit den Hosen schon auf den Knien versucht hat, seine eben noch locker zusammengebundenen Schnürsenkel zu öffnen und dabei vornübergebeugt vor dem Herrn der Wahl so richtig unsexy auf die Fresse gefallen ist, der würde einiges für Schuhbänder geben, die sich von selbst öffnen. Also, wenn irgendwer eine Lösung weiß: Immer her damit. Und kommt mir nicht mit Klettverschlüssen, die sind so was von unerotisch !
Jan Akkermann Dortmund/Borkum
Weil aufgrund neuerer, bequemerer Verschlussmethoden (Klett-, Gummi, Reißverschluss) die vorsintflutliche Senkelschnürtechnik immer seltener und immer unzulänglicher angewendet wird.
Lothar Picht, Sandhausen
Schnürsenkel haben ein grottenschlechtes Gedächtnis. Haben sie erst mal vergessen, mit wem sie warum wo unterwegs sind, lassen sie gleich ab von ihrer Umklammerung und gehen auf.
Simone Herman
Ach, wissen se, auch wenn ein schnöder Schnürsenkel so lang und hager in unendlichen Windungen seitlich der Lasche daherzukommen scheint, so schlummert doch mancherorts ein wahrer Dickkopf in ihm! Selbst die festgezurrteste Doppelschleife vermag da in diesem dickköpfigen Falle nicht zu halten (Weil er eben einfach zu dick ist …) Bei solch offenem Schuhwerk hilft also nur noch eins: Eine stille Ecke suchen, um die Stolpergefahr für herumirrende Mitmenschen zu bannen, demütig niederknien, beherztes, festes, erneutes Zuschnüren und hoffen und beten, dass man die Straßenbahn, welche dort ganz hinten am Horizont hält, noch rechtzeitig erreichen möge.
Antje aus Bremen
Warum beißt die Maus keinen Faden ab? (29. 9. 07)
Wollmäuse beißen keinen Faden ab, sie fressen ihn als Ganzes.
Gabriele Schmidt, Essen
Schicksal aller Infrarot-Mäuse. Sie werden schnurlos geboren und sterben ohne Biss bzw. Batterie.
JadotA
Die Maus beißt keinen Faden ab, weil sie Angst hat. Sie konnte nämlich beobachten, wie sich die Katze in den Schwanz biss. So eine Dummheit möchte sie natürlich nicht begehen und meidet seitdem alles, was lang und irgendwie dünn ist.
Volker Jansen
Weil sie lieber an Käse nagt!
Philipp Horn, Karlsruhe
Die Redewendung bezieht sich wohl auf die Fadenmausefalle, bei der am Eingangsloch vor einem Köder ein Faden gespannt ist, der eine tödliche Drahtschlinge offenhält. Um an den Köder zu kommen, muss die Maus den Faden durchbeißen, was ihr dann das Ende bereitet. Wenn aber offensichtlich kein Köder vorhanden ist, beißt die Maus auch keinen Faden ab. Die Redewendung bedeutet also die Bestätigung von etwas Offensichtlichem.
Dietrich Anton
Die Maus beißt keinen Faden ab, weil sie eben nicht der McGuyver unter den Tieren ist. Wäre sie das, könnte sie aus einem kleinen Stück Fadenabbiss noch ein Leichtflugzeug bauen.
Rainer Roth
Wer sagt überhaupt, dass die Maus wirklich keinen Faden abbeißt? Ganze Spulen fallen ihr zum Opfer – und anschließend plaudert sie aus dem Nähkästchen!
Verena Beck
Procedere: Letzte Fragen und Antworten an: die taz, Letzte Fragen, Kochstraße 18, 10969 Berlin, E-Mails an fragen@taz.de