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letzte Fragen

Warum bleibt bei Bahnhofsuhren der Sekundenzeiger beim Umspringen immer einen Moment stehen? (27. 4.)

Damit sich die Verspätungsbilanz der Bahn verbessert, indem die Uhren auf die Züge warten … Stephanie Günther

Das liegt an dem bekannten Phänomen, dass die Zeit beliebig dehnbar ist. Wenn man auf etwas wartet (auf einen verspäteten Zug etwa), was im Prinzip ja die einzige Beschäftigung am Bahnhof ist, bei der man auch den Sekundenzeiger beim Umspringen beobachtet, dann ziehen sich einzelne Sekunden so sehr in die Länge, dass der Sekundenzeiger stehen zu bleiben scheint. Erstaunlicherweise bleibt der Sekundenzeiger nämlich nicht stehen, wenn man ohnehin schon zu spät dran ist, was auch die einzige Gelegenheit ist, zu der die Züge mal pünktlich fahren.

Janosch Stascheit, Bochum

Er holt Luft für die nächste Runde. Oder er überlegt, ob er tatsächlich noch mal rumlaufen soll. Meistens besiegt er seinen inneren Schweinehund.

Astrid Schrader, Hamburg

Weil er auf den Minutenzeiger wartet. Der bekommt nämlich einen Impuls von der Uhrenzentrale über Kabel, damit alle Bahnhofsuhren richtig und gleich gehen. Und damit der Sekundenzeiger auch sicher schon auf eine Sekunde vor zwölf steht und wartet, wenn der Minutenimpuls kommt, läuft er etwas schneller. Daher die Pause.

Gudrun Holtz

Damit es nicht so viele Verspätungen gibt! Philipp Horn, Karlsruhe

Aufgrund dieser Verzögerung bei den Bahnhofsuhren spart die Bahn pro Minute eine Sekunde ein und kann so behaupten, ihre Verbindungen würden zu 95 Prozent pünktlich sein.

Alexander Kapp, Freiburg

Warum sagt man nigelnagelneu? (27. 4.)

Ursprünglich hieß dieses Wort ganz anders, nämlich igelhageltreu, und war eine Bezeichnung für besonders zuverlässige Zeitgenossen. Im Zuge der Zeit (Völkerwanderung, Industrialisierung, WK II) ging die eigentliche Bedeutung flöten. Der Nigel ist demzufolge ein Missverständnis.

Lorenz Ritter, Hamburg

Warum singt die Queen bei der Nationalhymne nicht mit? (20. 4.)

Dass die Queen die Nationalhymne nicht mitsingt, liegt daran, dass die Hymne „God save the Queen“ heißt. Das heißt, ihr Volk singt ihr ein Lied, um sie zu retten (wovor eigentlich?). Bei aller Arroganz des englischen Königshauses haben die Adligen offensichtlich hier eine Hemmschwelle erreicht, so dass die Königin nicht selbst von ihrer Rettung singt.

Eleanor Hobley, Berlin

Lassen Sie sich bloß nicht einreden, die Queen sänge aus vornehmer Zurückhaltung nicht mit – das wird wegen des Images so verbreitet. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass sie memoriert, das heißt, sie denkt von der ersten bis zur dritten Strophe schon an die vierte. Die geht nämlich grob übersetzt so:

„Gott, gib, dass Marschall Wade / mit deiner mächtigen Hilfe / den Sieg bringen möge. / Möge er den Aufruhr zum Schweigen bringen, / wie ein Strum rasen / und die rebellischen Schotten zermalmen. / Gott schütze die Königin.“

An das und nichts anderes denkt die Queen, um damit laut rauszutrompeten und es den Schotten zu zeigen, die ihr seit Maria Stuart den Thron streitig machen! In den Hymnendudelkapellen spielen aber viele Exilschotten, und die brechen nach der dritten Stophe immer ab. Nee, nicht als politische Sabotage – weil sie Durst haben!

Das weiß ich auch aus sicherer Quelle, die ich leider auch nicht preisgeben darf, Informanten feuert die Dame gnadenlos, dazu braucht sie keinen Marschall Wade!!

Christian Rehmenklau, Ludwigsburg

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