leserbrief des tages:
In memoriam: Adam Kuckhoff
betr. „Das unheimliche Haus“, taz vom 1. 11. 17
Ob dem verurteilten Neonazi, den Identitären, dem AfD-Landtagsabgeordneten und dem Herrn vom Antaios Verlag wohl bewusst ist, wo sie ihr neues Hauptquartier in Halle aufgeschlagen haben? Der Namensgeber der Adam-Kuckhoff-Straße hat für den Kampf gegen das Naziregime sein Leben eingesetzt.
Adam Kuckhoff, 1887 in Aachen geboren, promovierter Geisteswissenschaftler, Lektor, Herausgeber einer Zeitschrift, Autor von Rundfunksendungen, Theaterstücken, Romanen, Erzählungen, Essays und Lyrik, zeitweise Dramaturg in Frankfurt am Main, war seit dem Ersten Weltkrieg überzeugter Pazifist und Sozialist.
Er arbeitete gemeinsam mit seiner Frau Greta im Freundeskreis um Mildred und Arvid Harnack und Libertas und Harro Schulze Boysen, dem die Gestapo den Namen „Rote Kapelle“ gegeben hat. Am 5. August 1943 wurde Adam Kuckhoff in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Was würde er wohl zu den BewohnerInnen der Adam-Kuckhoff-Straße 16 in Halle sagen?
Elisabeth Abendroth, Frankfurt am Main
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen