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leserbrief des tages

Theater mit oder ohne Chaos

betr. „Erst mal Witterung aufnehmen“, taz vom 18. 10. 17

Die Gespräche über die neue Koalition wirken befremdend auf den Zuschauer, fast wie eine bühnenreife Theaterinszenierung, bei der alles möglich ist.

Angela Merkel tritt auf als ein schwarzes Chamäleon, das sich nach Belieben in der jeweiligen Umgebung rot, grün oder gelb färben kann. Horst Seehofer erscheint hin und wieder als brüllender Seelöwe und schreit „Obergrenze“, bis er sich vom Chamäleon gebändigt wieder im (braunen) Sand wälzen kann. Danach kommt ein regierungsgeiler Grünenpolitiker namens Özdemir, der sich rechts der Bühne auf eine unsichere Eisfläche begibt, und die Frage wird gestellt, warum sich Ötzi damals so weit auf den Gletscher hinausgewagt hat und warum andere immer wieder ähnliche Versuche unternehmen.

Lindner ist dann der Mann ohne Programm, der immer wieder auf der Bühne erscheint, weil er einfach so gut aussieht und alle klatschen bei seinem Auftritt.

Theater mit oder ohne Chaos, das ist die spannende Frage. Johannes Hustert, Freising

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