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leserInnenbriefe

„Bürgerbeteiligung in die Tonne getreten“,taz nord vom 1. 7. 25

Die Kritik an der erneuten Aushebelung vieler guter Bürgerideen für eine lebenswertere Stadt wie im konkreten Fall auf St. Pauli spannt noch einen zu kurzen Bogen. Schließlich gibt es auch andere Metropolen in Europa wie Kopenhagen, die nicht zuletzt ihre nachhaltige und innovative Vorreiterrolle dem Grund zu verdanken haben, dass sie die direkte Beteiligung der Bevölkerung bei der Quartiersplanung seit jeher sehr ernst nehmen, da hierdurch in der Regel viel mehr kreativer Mut zu neuem Denken entsteht, als wenn sich nur die Behörden mit den Investoren auf einen technokratischen Deal einigen. Deshalb sollte Hamburg in jedem Fall vom viel demokratischeren nordischen Modell lernen, damit man nicht mehr wichtige internationale Trends verschläft, wie zum Beispiel die Begrünung von Dachterrassen, die andernorts bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten begonnen wurde!

Rasmus Helt, Hamburg

Mehr Geld wird nicht für mehr Bademeister sorgen

„Abkühlung bleibt verwehrt“, taz nord vom 2. 7. 25

Wenn man keine Bademeister findet, muss man einfach besser bezahlen – so einfach ist das also? Da geht es doch nicht nur um Geld, das Personal ist Sparringsparter für junge Männer, hat den ganzen Tag nervendurchdringes Geschrei zu ertragen und muss auch noch viel Verantwortung tragen. Frankenfurter, taz.de

So wird das nichts mit der Energiewende

„‚Wir wollen Solaranlagen auf Denkmälern möglich machen‘“, taz nord vom 4. 7. 25

Es ist ja schön, dass einzelne Denkmalämter inzwischen Klimaschutz mitdenken, aber das ist nicht die Regel, jede Behörde kochte da ihr eigenes Süppchen. Wir dürfen in unserem Denkmal in Wuppertal kein Solar aufs Dach setzen, weil das zwar nicht von der Straße, wohl aber von höher liegenden Häusern aus zu sehen ist. Schlimmer ist aber, dass wir die 125 Jahre alten Fenster nicht austauschen dürfen. Nicht mal nur die Scheiben, weil dafür die Rahmen gefräst werden müssen – Stichwort Substanzverlust. Lediglich sehr aufwändige Vorsatzfenster oder zusätzliche Scheiben werden genehmigt. Hinzu kommt, dass die Behörde unterbesetzt ist und Anträge oft erst bearbeitet, wenn man mit Untätigkeitsklage droht. Womöglich wird auch deshalb kategorisch abgelehnt, weil das weniger Zeit und Aufwand verursacht als die Suche nach einer Lösung. So wird das nichts mit der Energiewende. Katharina Nickoleit, taz.de

Korrupte Polizisten sind die Ausnahme

„Polizei sorgt für Umverteilung“, taz nord vom 30. 6. 25

Sorry, aber dieser Titel hat das Niveau eines Boulevard-Blattes. Korrupte Polizisten sorgen für Umverteilung, nicht die „Polizei“. Ich werde das Gefühl nicht los, dass man bei der taz gerne pauschaliert über die Polizei herzieht statt über die wenigen korrupten und kriminellen Polizisten. Damit werden sie diesem Berufsstand nicht gerecht, welcher jeden Tag sein Leben für UNS einsetzt, wofür ich ihnen dankbar bin. Hans Dampf, taz.de

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