leserInnenbriefe:
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und Kürzen von Leser:innenbriefen vor.
Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Aufdeckung kostet viel Mut
„Schlimmer als Amazon“
taz nord vom 18. 2. 21
Ich finde es gut, dass die taz immer wieder verbrecherische Praktiken bei Arbeitgebern aufdeckt. Es kostet die Angestellten viel Mut, darüber zu sprechen. Auch davor ziehe ich meinen Hut. Nfantilla, taz.de
Irgendjemand jammert immer
„Schlimmer als Amazon“
taz nord vom 18. 2. 21
Was mich stört: Berichte über Arbeitgeber laufen regelmäßig nach einem sehr billigen populistischem Prinzip ab. Es werden ein oder zwei Mitarbeiter*innen zitiert, die ablästern und jammern. Ich kann mir dadurch in keiner Weise ein Urteil bilden. Der Artikel ist wertlos und billig im ursprünglichen Sinne produziert. Die Aussagekraft geht gegen null. Ich will gerne glauben, dass bei diesem Unternehmen Einiges im Argen liegt, es kann aber auch genauso gut ganz anders sein. Aw3766, taz.de
Zwei pädagogische Probleme
„Reichsflagge im Unterricht“
taz nord vom 17. 2. 21
In der Angelegenheit um einen Schüler am Lessing-Gymnasium (Uelzen), dessen Familie zu den völkischen Siedlern zählt und der in seinem Schul-Online-Portal die Reichsflagge gezeigt hat, gibt es zwei pädagogische Problemkreise zu bedenken. Zunächst hat bei diesem Jugendlichen bereits die familiäre Erziehung versagt. Er ist Opfer eines völkischen (Familien-)Umfelds, das ihm bisher nicht die Spur einer Chance gegeben hat, eine selbstbestimmte Persönlichkeit zu werden. Was man über Erziehung in Kreisen von völkischen Siedlern einigermaßen genau weiß, ist, dass die Eltern relativ erfolgreich das Weltbild, das sie meist selbst erfahren mussten, in ihren Kindern erzieherisch reproduzieren.
Das zweite erzieherische Versagen droht nun seitens der Schulleitung des Lessing-Gymnasiums. Sie müsste sich gegenüber dem Jugendlichen klar positionieren. Die Schulleitung des LEG kann sich deshalb in dieser Sache nicht mit dem rein juristischen Argument zufriedengeben, es handele sich hier „nicht um ein verbotenes Symbol“. Sie darf auch die menschenverachtende Agitation dieses Jungen nicht mit dem weltweit anerkannten Engagement der „Fridays for Future“-Bewegung auf eine Stufe setzen. Schule hat eine pädagogische und gesellschaftspolitische Verantwortung wahrzunehmen und sich explizit zu distanzieren; denn wer nur gleichgültig Neonazismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus duldet, wer sich nicht eindeutig und aktiv von dem extremistischen Umfeld abgrenzt, macht sich mit ihnen gemein.
Thomas Vogel, Natendorf
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