leserInnenbriefe:
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Solidarität kann kippen
„Verweigerte Geburtsurkunden“,
taz nord vom 5. 2. 21
Ich verstehe, dass der Artikel an Solidarität mit den vor der Innenbehörde protestierenden Frauen appelliert. Ich verstehe aber nicht, warum es rassistisch sein soll, wenn die Herausgabe einer Geburtsurkunde an eine vorherige Prüfung gebunden wird. Zumal ganz offensichtlich auch die Hautfarbe bei der Entscheidung überhaupt keine Rolle spielt. Ich verstehe nicht, worin der Nachteil für die betroffenen Frauen beziehungsweise ihre Kinder liegen soll. Und ich verstehe auch nicht, warum die Sprecherin der Innenbehörde, die sich gesprächsbereit zeigt, mit Rufen wie „shame on you“ beschimpft wird und seitens der protestierenden Frauen offensichtlich keine Gesprächsbereitschaft besteht. Meine Sorge: Wenn Solidarität auf einem Automatismus beruhen soll, kann die Forderung nach einer solchen Solidarität leicht ins Gegenteil kippen. Günther Egidi, Bremen
Politiker besser schützen
„Grüne fordern Schutz für Lokalpolitiker*innen“,
taz nord vom 10. 2. 21
Ein sehr gutes Anliegen und auf jeden Fall überfällig! Für mich ist politische Arbeit in dieser Form dann vielleicht wieder interessant. Aber meines Erachtens gehört noch mehr dazu, Politiker zu schützen – hier müsste sich der Staat (Kreis/Land) verantwortlich fühlen – allein zum Erhalt der Teilhabe an Demokratie. Die soll nämlich mit diesen Gewaltdrohungen unterbunden werden – oft jedenfalls ist das damit beabsichtigt. Es wäre schön, wenn mehr über die Tätigkeiten und Aufgaben von Politikern berichtet würde – aus deren Sicht, ihrem Ringen mit manchen Themen, dem Ernst und oft auch der Würde, die sie dem Amt beimessen und die sie motiviert, sie zu wahren.Weegy, taz.de
Abschreckungspolitik
„Geflüchtete sollen Wucherpreise zahlen“,
taz nord vom 12. 2. 21
Abschreckungspolitik, also der schnelle, schlechte Bau oder Umbau ungeeigneter Gewerbeimmobilien, ist teurer als der Bau normaler Wohnungen. Warum Kommunen trotzdem teure Provisorien statt Wohnungen bauen, wäre die eigentliche Frage. Vermutet werden kann nur, dass die Abschreckungspolitik seit den 90er-Jahren auch heutige Kommunalpolitiker im Blut haben. Nina Janovich, taz.de
Argwohn und Sozialneid
„Wenn der Vorstand vordrängelt“,
taz nord vom 15. 2. 21
Wirklich jeder, der nicht geimpft werden kann, kann beim Nebenmann argwöhnen, dass dieser unrechtmäßig vorgezogen würde. Garniert mit Sozialneid kommen solche Artikel heraus. Problem ist und bleibt die bisher insuffiziente Beschaffung von Impfstoff. Verantwortlich? Sicher nicht vier Führungskräfte eines Altenheimes. Taztiz, taz.de
Vordrängeln geht nicht
„Wenn der Vorstand vordrängelt“,
taz nord vom 15. 2. 21
@taztiz Es gibt eine Prioritätenliste und wenn sich Leute da vordrängeln, wie in diesem Fall, und das ist ja nicht der einzige, ist das schlicht asozial. So einfach ist das. Mir ist nicht verständlich, was das mit Sozialneid zu tun hat. Und wenn die taz solche Fälle beleuchtet, wird sie ihrer Aufgabe bestens gerecht. Senza Parole, taz.de
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