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Bremen hat die Nase vorn

„Physio fällt heute aus“,

taz Bremen vom 11. 4. 19

Nachdem ab 2014 mit vielen Aktionen von den Betroffenen auf den unhaltbaren Zustand der Schulgeldzahlungen aufmerksam gemacht wurde, reagierte die Gesundheitssenatorin und Ihre Administration folgendermaßen: 2015 schrieben SPD und Bündnis 90/Die Grünen den „Einstieg in die Schulgeldfreiheit“ in den Koalitionsvertrag. Deutlich daran beteiligt waren Frau Dr. Kirsten Kappert-Gonther von den Grünen und Frau Dehne von der SPD. In 2016 wurde ein Monitoring in Auftrag gegeben, um den Bedarf an Therapeutinnen im Land Bremen zu ermitteln. Zeitgleich ermittelte die Behörde die Kosten für die Schulen und setzte sich ab 2017 für die Einstellung von Haushaltsmitteln zur Schulenfinanzierung ein. Um die Schließung der Schule für Logopädie zu verhindern, unterstützte die Senatorin die Aufstockung der bestehenden Krankenkassenfinanzierung schon in 2017.

In 2018 erhielten alle SchülerInnen der in Verhandlung stehenden Schulen eine Absenkung des Schulgeldes, z.B. in der Logopädie, von 560 Euro auf 200 Euro monatlich. In 2018 und 2019 sind nun Verhandlungen geführt worden, die letztendlich zum neuen Schuljahr 2019 Teilbetriebsübergänge der betroffenen Schulen von den privaten Trägern zur Gesundheit Nord ermöglichen. Damit ist der Weg geebnet für Schulgeldfreiheit und sogar eine Schülervergütung.

An diesem Ergebnis waren viele Menschen mit Herzblut über Jahre beteiligt. Dass dies aller Voraussicht nach zu einem erfolgreichen Ende führt, ist nicht zuletzt einer extrem engagierten Administration zu diesem Thema zu verdanken. Mit diesem Weg hat Bremen in der Schulfinanzierung der Gesundheitsfachberufe in der Therapie die „Nase vorn“. Nachbarbundesländer ziehen nun nach, jedoch mit einem weniger günstigen Ergebnis. Es war ein mühevoller, aber erfolgreicher Weg.

Vera Wanetschka, Leiterin der Schule für Logopädie Bremen und erste Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Schulen für Logopädie

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