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betr.: „Wer unser Zeug näht“
taz bremen vom 15. 11. 17
[Wer] „zwischen Ausbeutung, Tierleid und Rohstoffkriegen nicht den Verstand verlieren möchte, dem bleibt nur: Widersprüche aushalten und ganz genau hinsehen“. Das ist ein guter Ansatz, aber auch zum Teil Heuchelei, weil Sie nicht bereit sind, die Konsequenzen zu ziehen. Sie genießen hier den Wohlstand, den (vermutlich) andere für Sie auf der Welt täglich mit Waffengewalt erstreiten.
Nun gut, jedem soll zugestanden werden, unser System vollumfänglich und unter vollem Schutz der Rede- und Pressefreiheit zu kritisieren und mit demokratischen Mitteln zu ändern, aber das ändert nichts an der Tatsache, das wir nicht existieren würden, wenn wir oder unsere Verbündeten nicht mit Waffengewalt dafür sorgen würden.
Ich stimme Ihnen zu, dass wir genauer hinschauen sollten. Bei der Ausbeutung von wem auch immer sollten wir schauen, ob die Ausbeutung zuungunsten der lokalen Bevölkerung zum Beispiel durch Verlagerung der Arbeitsplätze ins Ausland erfolgt. Rohstoffe müssen wir aus dem Ausland beschaffen und das in letzter Konsequenz zur Not auch mit Gewalt, aber die Kleidung könnten wir auch hier fertigen.
Sollten wir aber etwas importieren, dann hilft eine Kennzeichnungspflicht, mit dessen Hilfe jeder Verbraucher selbst entscheiden kann und darf, ob er damit ein Problem hat. Haraldarc, taz.de
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