leserInnenbriefe :
Gut leben ohne Auto
■ betr.: „Keine Alternative zum eigenen Auto“, taz nord vom 23. 10. 2010
Dieser Artikel hat mich sehr interessiert, da ich seit 1995 Mitglied bei Stadtauto/Cambio Bremen bin und seit der Zeit auch kein eigenes Auto mehr besitze und damit sehr gut leben kann. Dennoch hat sich ein Fehler eingeschlichen: Der Mitgliedsbeitrag bei Cambio beträgt monatlich sechs, nicht zehn Euro. Preise kann man nicht pauschal angeben, da die Kosten grundsätzlich abhängig sind von der Zeit und den gefahrenen Kilometern, zudem ist die Autoklasse maßgebend für die Kilometerpauschale. Ich habe in all den Jahren keine größeren Schwierigkeiten gehabt, auch einen Wagen von „gleich auf jetzt“ zu buchen, das klappt telefonisch und per Internet sehr gut, zumal im Innenstadtbereich und den angrenzenden Stadtteilen sehr viele Cambio-Stationen vorhanden sind – und immer wieder neue entstehen. Ansonsten ist der Artikel sehr gut und beschreibt recht gut den Unterschied zwischen Cambio und Car2go. EMIL SCHADE, Bremen
Zwei Kulturen zusammenführen
■ betr.: „Nachdenken über einen Tunnel“, taz nord vom 19. 10. 2010
Die Kritik von Andreas Tietze an der festen Fehmarnbelt-Überquerung trägt ein wenig absurde Züge. Schließlich tritt Deutschland bei dem Mammut-Projekt lediglich als kleiner Juniorpartner auf, während Dänemark die Hauptkosten und verantwortung schultert. Weswegen sich die Frage nach möglichen Mehrkosten und den daraus zu ziehenden Konsequenzen für die Bundesrepublik gar nicht richtig stellt. Sondern eher jene, ob man hier überhaupt verstanden hat, worum sich dieser Bau in Wahrheit dreht. Denn er soll nicht nur das Wachstum ankurbeln, sondern auch zwei bislang durch das Meer voneinander abgetrennte Kulturen nach Vorbild der boomenden Öresund-Region eng zusammenführen. Weshalb ein deutscher Ausstieg gerade in Hinblick auf die europäische Integration, die vor allem von Taten lebt, ein äußerst schlechtes Signal wäre!RASMUS PH. HELT, Hamburg