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kurzporträt

Der antiautoritäre Außenseiter

Wang Shuo, dessen Werke auf Deutsch im Diogenes-Verlag erscheinen, schreibt so, wie er spricht: mal zynisch und vulgär, mal herzzerreißend ehrlich. Dafür wird der 41 Jahre alte Schriftsteller und Drehbuchautor von etlichen Millionen chinesischer Leser geliebt und von der Partei geduldet. Kaum ein anderer Literat der Welt erreicht über seine Werke, die in astronomischen Auflagen (mehrere Millionen) erscheinen, und seine ständige Präsenz in Fernsehen und Zeitungen der Volksrepublik ein ähnlich großes Publikum. Dabei bleibt der in Peking aufgewachsene Wang ein antiautoritärer Außenseiter, der nie um eine Provokation verlegen ist: Pünktlich zur Eröffnung des neuen Pekinger Literaturmuseums in dieser Woche hat er es gewagt, den Literaturgott Lu Xun, eine Art chinesischer Bert Brecht, zu kritisieren. Wang brachte damit sofort alle Feuilletons des Landes gegen sich auf. Derzeit arbeitet er an der Eröffnung seiner eigenen Homepage (www.wenhuazaizhongguo.com; englisch: www.cultureinchina.com). Sie soll ab August erreichbar sein.

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