kommentar : Hadern mit Haderer
Am Mittwoch wird entschieden, ob der Karikaturist Gerhard Haderer in Griechenland verboten bleibt. Es wäre ihm zu wünschen
Haderer hin, Haderer her – der österreichische Karikaturist hat schon Lustigeres gezeichnet als den Comic „Das Leben des Jesus“, der den Messias 2003 als Kiffer zeigte. In seiner Heimat und in Tschechien handelte er sich nur den Zorn der Obrigkeit ein, in Griechenland aber den Zorn der Justiz: Im Januar verfügte ein Athener Gericht die Beschlagnahme seiner Bücher und verurteilte ihn zu einer Haftstrafe von saftigen sechs Monaten.
Für Haderer ist das, solange er keinen Segeltörn in der Ägais geplant haben sollte, eine Win-win-Situation: In Interviews mit liberalen griechischen Journalisten darf er sich ausgiebig über die konservative griechische Justiz wundern und wunderbar für seine Bücher werben. Schlimmer als das Urteil wäre nun nur ein Freispruch. Denn ein Satiriker ohne reaktionäre Gegner wäre kein Satiriker mehr, sondern bloß ein Spaßvogel. FRA