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kommentar: Klaus Wolschner über die GrünenRegierung ohne Partei

Bei den Bremer Grünen gibt es zwei Welten. Die des Bremer Senats, also der SenatorInnen, der Staatsräte und der Abgeordneten, die ihren Auftrag in der kritischen Begleitung des Regierungshandelns sehen, und die der Basis. Auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Donnerstag trafen beide Welten aufeinander oder besser: präsentierten sich nebeneinander. Das wichtigste Thema der Basis war die Frage, ob bei grünen Veranstaltungen ausschließlich vegane Speisen angeboten werden sollen. Das war die einzige Frage, zu der die Landesvorsitzende Kai Wargalla das Wort ergriff.

Auch bei den anderen kleinen Sorgen, die zur Debatte standen, war nicht zu erkennen, dass die Grünen in Bremen Regierungspartei sind. Wenn da nicht noch eines gewesen wäre: Die Finanzsenatorin Karoline Linnert wollte gern das Verhandlungsergebnis in Sachen Bund-Länder-Finanzen vorstellen. Eine klare Mehrheit der Anwesenden stellte zu Beginn der Versammlung klar, dass man das erst am Ende der Versammlung hören wolle. Auch eine Diskussion gab es nach Linnerts Vortrag nicht, dazu wollte niemand etwas sagen. Oder es konnte niemand. Arme Parteien-Demokratie.

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