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Archiv-Artikel

kohle friktion CDU unter Tage

Dass der Recklinghäuser CDU-Landtagsabgeordnete Fritz Kollorz als glühender Fan der heimischen Kohle durchgehen kann, ist nichts Neues. Ein Politiker namens Jürgen W. Möllemann bezeichnete Kollorz im Landtag immer als das, was er ist: als Chef der CDU-“Kohlefraktion“. Mit seinen vergessenen – oder „verschusselten“ – Aufsichtsratsposten ist die Nähe des IGBCE-Manns zur Energielobby nun relativ zweifelsfrei dokumentierbar. RAG, STEAG, DSK, Vattenfall – seine Gewerkschaft schickte den Kohlemann gleich in die Kontrollgremien fast aller relevanten Energieunternehmen. Ein Skandal ist das nicht, aber trotzdem durfte Kollorz diese Verschränkung zwischen Politik, Job und Gewerkschaftsarbeit nicht verschweigen.

KOMMENTAR VON MARTIN TEIGELER

Die öffentliche Enttarnung seiner Verfehlungen kommt für den Verteidiger der deutschen Steinkohle zur Unzeit. CDU-Mann Kollorz kämpft momentan verzweifelt gegen seinen eigenen Fraktionschef. Jürgen Rüttgers will die jahrzehntelange informelle, große Koalition für Kohle-Subventionen endgültig sprengen. Zum Symbol wird die umkämpfte und vor dem Aus stehende Zeche Walsum am Niederrhein. Kollorz und Konsorten drängen hinter den Kulissen darauf, einen negativen CDU-Beschluss über die Zukunft der Walsum-Kumpel zu verhindern. Bei den fraktionsinternen Unter-Tage-Auseinandersetzungen dürfte der geschwächte Kollorz nun keine Chance mehr haben. Der Fall Kollorz kommt Oppositionschef Rüttgers sehr gelegen.