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kellers randspurSonntag

Gewagt

„In achtzig Takten um die Welt“

Vor Jahresfrist übermittelte die in Sachen Fernsehen bisweilen arg desinformierte Nachrichtenagentur dpa hiesigen Redaktionsstuben, dass einst die ARD das Quiz erfunden habe. Purer Unfug, der des ungeachtet beflissen nachgedruckt wurde. Verantwortlich fürs Quiz sind, der Name verrät es, die Amerikaner. Aber es gab auch Eigenständiges in der Prähistorie der deutschen Fernsehunterhaltung, die frühen Arbeiten Michael Pfleghars zum Beispiel, die für die damalige Wahrnehmung so experimentell gerieten, dass zeitgenössischen Zuschauern und Kritikern schier die Augen übergingen. Hier ein Beispiel aus dem Jahr 1960 mit seinerzeit unverzichtbaren Größen wie dem Hazy-Osterwald-Sextett, Bibi Johns, Bill Ramsey, Gilbert Becaud und Peter Alexander. (11.00 Uhr, N3)

Gekonnt

„Das Zauberschwert“

Sword und Sorcery, so nannte man einst dieses Genre, werden von kompetenter Hand zusammengeführt, wenn Bert I. Gordon die Puppen tanzen lässt. Denn derer bedurfte es anno 1962 noch, wenn man

märchenhafte Effekte erzielen wollte. Gary Lockwood in der Rolle des St. Georg hat einiges zu gewärtigen, da er die von Hexenmeister Basil Rathbone entführte Prinzessin Anne Helm zu befreien sucht. Er begegnet siamesischen Zwillingen, einem Vertreter der erst durch die jüngere Filmgeschichte nobilitierten Oger, einem doppelzüngigen Drachen; Richard Kiel macht mit und Maila Nurmi auch, die als Vampira bekannt und in Tim Burtons „Ed Wood“ von Lisa Marie verkörpert wurde. (13.25 Uhr, MDR)

Gefangen

„Post vom Tod“

Patrick Swayze hat sieben Jahre Gefängnis aufgebrummt bekommen, ist aber unschuldig, sofern man über die Mitwirkung in Filmen wie „Die rote Flut“ einmal hinwegsieht. In all der Zeit war ihm der schriftliche Verkehr mit briefkontaktfreudigen Damen Trost und Stütze. Endlich rehabilitiert und aus der Haft entlassen, wird er gleich wieder in eine Bluttat verwickelt, denn eine seiner vier korrespondierenden Verehrerinnen gibt sich mit dem Status einer Schreibtischtäterin nicht zufrieden. (22.05 Uhr, Vox)

Gehetzt

„2025 – Gejagt durch die Zeit“

In den Zwanzigerjahren des 21. Jahrhunderts erwartet uns, vorausschauende Filme haben es bewiesen, nichts Gutes: 2020 (Italien 1983) pflügen sich „Texas Gladiators“ durch die postatomare Hölle, in der 2022 (USA 1973) auch Charlton Heston ums Überleben kämpfen muss, während man sich 2024 (USA 1975) unter die Erde verkriecht und zu Entartungen neigt. Kein Wunder also, dass sich anno 2025 Daniel Baldwin, Stacy Haiduk und andere per Zeitreise aus dem Staub machen, zumal ihnen der wie immer Übles wollende froschäugige Malcolm McDowell im Nacken sitzt. (1.15 Uhr, Pro 7)

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