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Archiv-Artikel

kati kriegt heut mal keine krise Haben Klinsmann und Löw einen Tagesbekleidungsplan?

Kaum wird mal kurz nicht WM gespielt, hat man viel Zeit. Zum Beispiel etwas anderes zu tun, als Fernsehen zu gucken. Zum Beispiel zu überlegen, was man die ganze Zeit im Fernsehen geguckt hat. Erste Erkenntnis: Es wäre kein Problem, nun selbst aus dem Stand ein Referat zu halten über Ballverarbeitung gestern, heute, morgen oder deutsche Tugenden gestern und heute (deutsche Tugenden morgen sind noch etwas diffus); auch verfestigt sich der Eindruck, dass Calmund keine große Zukunft als Außenreporter und Beckmann den Zenit einer akzeptablen Wörterverarbeitung überschritten hat.

Viele Fragen zur Wunderwelt des Fußballfernsehens aber sind offen. Wenn nachts die Scheinwerfer im Grunewald ausgehen, gehen dann die Hoteltore doch noch mal auf? Wer darf rein und wer kommt raus? Werden die Spezial-Spielanalyse-Bildschirme von ARD und ZDF eingemottet oder für die Bundesliga weiter genutzt? Und wer macht die Schulung? Netzer, Meier, beide zusammen? Haben Klinsmann und Löw einen Tagesbekleidungsplan dabei oder besprechen sie morgens, welchen Partnerlook sie im Stadion spazieren tragen? Ist nach dem Turnier für die soziale Betreuung jener gesorgt, die gerade im Fernsehen in WM-WGs oder WM-Stammtischen oder WM-Clubs leben? Muss sich Bayern München Sorgen um seine sportliche Killerperspektive machen, nun wo der Ex-Titan Kahn bei Pressekonferenzen a) milde lächelt und dazu b) noch milderen Blickkontakt zu – Achtung: Menschen sucht? Übernachten Delling und Netzer in ihrem Studio-Raumschiff? Kommt Beckenbauer in seinem Franzrapid gelegentlich vorbei? Erzählen sie sich dann am Analyseschirm ihre liebsten Spielzüge? Zum gründlichen Nachdenken noch dies: Welcher Fernsehfrau würde man die Frisur von Steinbrecher und die Figur von Kerner durchgehen lassen?