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julian nida-rümelin: mauselverzicht bei hochzeitsreise

Der schönste Mann der Regierung, Julian Nida-Rümelin, hat vor kurzem geheiratet und befindet sich jetzt auf Hochzeitsreise im südamerikanischen Dschungel. Trotzdem hat die Berliner Bulettenzeitung B. Z. den von Lianen umschlungenen Kulturstaatsminister telefonisch erreicht und ihm die seltsame Frage gestellt: „Hallo, was lesen Sie denn gerade?“ – „Lesen?“, hätte der Kultur-Casanova an dieser Stelle zurückfragen müssen, um auf seine nackt in die Hängematte hingegossene Gattin zu verweisen, die ihm keine Ruhe lasse, weshalb für eine Lektüre jetzt nicht die Zeit sei. Doch was tut der feurige Südländer? Er liest Immanuel Kants „Kritik der praktischen Vernunft“ und diktiert der B. Z. erregende Sätze ins gestrige Blatt: „Ich lese diesen Kant bereits zum dritten Mal, solch kritische Lektüre ist gerade in unserer politischen Konstellation sehr anregend.“ Hier mal eine kritische, praktische und vernünftige Frage: Wenn Kant beim dritten Mal noch anregend ist, wie langweilig muss dann die Ehefrau sein? So wird das nie was mit dem ehelichen Mauseln.

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