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jürgen weh möllemann: der schnauzer muss weg

In der Wahrheit schrillte das Telefon. Der Anrufer stellte sich als Jürgen W. Möllemann vor. „Kann ich ein Praktikum bei Ihnen machen?“, wollte er wissen. Nach seinen Referenzen befragt, antwortete er: „Ich habe die Gabe, Blei in Gold zu verwandeln und die Zeit beliebig lange anzuhalten. Und ich kann meinen Schnurrbart unsichtbar machen.“ Die Redakteure dachten kurz nach und erklärten dann: „Hm, einen jungen Burschen, der die Arbeit nicht scheut, können wir gebrauchen. Kommen Sie vorbei und geben Sie uns eine Kostprobe Ihrer Talente.“ Es dauerte nicht lange, bis Möllemann wie aus dem Nichts erschien: „O. k. – womit soll ich anfangen?“ – „Schnurrbart weg!“, riefen die Redakteure. Möllemann holte tief Luft, hielt den Atem an und presste Blut in den Kopf. Sein Gesicht wurde puterrot, und die Spannung steigerte sich ins Unermessliche. Kurz bevor er in Ohnmacht fiel, machte es „Plopp“, und der Schnauz wehte weg. Na, das war ein Hallo! Freudestrahlend nahm Möllemann den verdienten Applaus entgegen.

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