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john walker lindh vor us-gericht

Prozess gegen „amerikanischen Taliban“

Der 20-jährige John Walker Lindh, bekannt als der „amerikanische Taliban“, wird in Alexandria vor ein US-Gericht gestellt. Das kündigte US-Justizminister John Ashcroft an. Die Anklage lautet auf Beihilfe zum Terrorismus und zur Tötung von Landsleuten – nicht aber auf Hochverrat. Daher könnte Walker, falls schuldig gesprochen, zwar zu lebenslänglicher Haft, nicht aber zum Tode verurteilt werden.

Walker, der mehrere Wochen in Al-Qaida-Lagern ausgebildet worden war, war zusammen mit anderen Taliban-Kämpfern Ende November bei Masar-i Scharif von Truppen der Nordallianz gefangen genommen worden. In der Haft wurde er von einem US-amerikanischen Offizier verhört, der kurze Zeit später bei einer Gefangenenrevolte getötet wurde. Walker wurde während des Tumultes angeschossen. Sollten neue Beweise auftauchen, die Walker direkt für den Tod des US-Offiziers verantwortlich machen, könnte die Anklage gegen ihn auf Hochverrat ausgeweitet werden – in diesem Falle wäre die Verhängung der Todesstrafe möglich. PKT

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