innovation, die uns voranbringt (2): : Nokia Medaillon
Kehren Sie Ihr Innerstes nach außen, ruft uns Nokia zu. Die Firma hat eine Halskette mit Computerbildschirm entwickelt. Sex ist wieder möglich.
Bis zu acht Fotos kann die Kette speichern, und die Uhrzeit kann man sich auch noch anzeigen lassen. Dabei leuchtet das Medaillon mal stark, mal schwach.
Das eröffnet den Kampf gegen die Überalterung der Gesellschaft. Und bringt den Sieg näher als jede Kindergelderhöhung. Denn in Zeiten der Postemanziaption drücken sich junge, brünftige Männer in dunklen, rauchigen Kneipen herum und sinnieren über das Wesen der Frau, anstatt sie zu begatten. Weil man nicht wisse, ob die Frau überhaupt wolle, ist aus solchen Kreisen zu hören. Sie wünschen sich sehnlichst für jede Frau einen implantierten Chip, der per Funksignal mitteilt, ob diejenige … nun ja, eben will. Auch Frauen fordern derlei, denn sie sind vom neuen Mann ähnlich verunsichert.
Abhilfe verspricht seit ein paar Jahren ein kleines Teil aus Japan, auf dem der einsame Mensch seine Willigkeit einstellen kann: Suche Sex, was für länger etc. Begegnen sich zwei Menschen mit dem gleichen Interaktionswunsch, fangen die kleinen Teile an zu piepen. Solches ist dem Deutschen allerdings zu schrill, zu obszön. Anders das Nokia Medaillon. Ähnlich wie in der Chat-Sprache werden sich verschämte Symbole für Emotionen finden, die dann in unterschiedlicher Intensität auf dem tragbaren Display blinken. Und Paarung wieder möglich machen. Und damit Deutschland voranbringen. DAS