in aller kürze:
DNA-Spuren am Opfer
Im Prozess um einen sexuellen Übergriff in der Silvesternacht hat eine Gutachterin ausgesagt, dass sie DNA-Spuren des Angeklagten an dem 19-jährigen Opfer festgestellt hat. An Bissspuren am Opfer wurde demnach der Speichel, am äußeren Bereich des Slips und am Schenkelbereich die Samenflüssigkeit des Angeklagten nachgewiesen. Außerdem wurden Blutspuren des Mannes unter den Fingernägeln des Opfers entdeckt. Der Angeklagte hatte ausgesagt, dass er dem Opfer die Verletzungen nicht zugefügt und lediglich neben ihr onaniert habe. (dpa)
Befangenheitsantrag vor Gericht gescheitert
Im juristischen Streit um die Silvester-Rede von Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer hat das Verwaltungsgericht den Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter abgelehnt. Damit könne das Verfahren wie geplant morgen beginnen, meldete der NDR unter Hinweis auf die Klägerseite. In dem Prozess geht es um politische Äußerungen von Melsheimer in seiner Jahresabschlussrede. Diese seien ihm in seiner Funktion aber gesetzlich untersagt, meint der Kläger. (taz)
Senat hält Hafenstraßen-Razzia für verhältnismäßig
Der rot-grüne Senat hat den Einsatz von 270 schwerbewaffneten Polizisten in der Hafenstraße vor zwei Wochen gerechtfertigt. Das ergab eineAnfrage der Linken-Abgeordneten Christiane Schneider. „Die Lageeinschätzung und der gewählte Kräfterahmen der Polizei erwiesen sich als zutreffend“, heißt es in der Senatsantwort. Die Polizei habe davon ausgehen müssen, eine größere Zahl vermeintlicher Dealer anzutreffen. Auch sei mit „Solidarisierungseffekten von anderen Personen“ zu rechnen gewesen. Tatsächlich seien Beamte beschimpft und mit Wasser bespritzt worden. Ziel des Einsatzes war demnach die Sicherstellung eines aus einer Wohnung hängenden Stromkabels gewesen. Im Zuge de Einsatzes waren 34 Menschen wegen des Verdachts auf Handel mit Marihuana festgenommen worden. (taz)
Bombendrohung bei der Staatsanwaltschaft
Das Mobile Einsatzkommando der Polizei hat einen Mann festgenommen, der mit einer Explosion gedroht hatte. Der 46-Jährige habe am Montag im Foyer der Hamburger Staatsanwaltschaft einem Angestellten angedroht, einen Sprengsatz zu zünden, meldete der NDR. Danach sei er durch das Gerichtsviertel gelaufen und habe Passanten bedroht. Er trug den Angaben zufolge eine Weste, die „dem äußeren Anschein nach Sprengstoff hätte enthalten können“. Der Verdacht bestätigte sich nicht. Zum Motiv des 46-Jährigen wurde nichts bekannt. „Der Tatverdächtige machte einen verwirrten Eindruck“, hieß es. (taz)
Lehrer ohne Job
In Hamburg laufen mit Beginn der Sommerferien die Arbeitsverträge von 1.362 Lehrkräften aus. Viele von ihnen würden nach den Ferien wieder neu eingestellt, kritisierte Sabine Boeddinghaus (Linksfraktion). „Um über die Ferien möglichst wenig Gehalt bezahlen zu müssen, stellt der Senat seit Jahren zahlreiche Lehrkräfte extra befristet ein.“ Im Juli 2015 seien 968 solcher Verträge ausgelaufen, in diesem Juli 1.362 – eine Steigerung um 40,7 Prozent. Nach Angaben der Schulbehörde handelt es sich dabei ausschließlich um Vertretungsstellen, der Bedarf ergebe sich aus den zusätzlich zu beschulenden Flüchtlingskindern sowie Mutterschutz und Elternzeit. (epd)
Junge Flüchtlinge in Obhut
Hamburgs Jugendämter haben im vergangenen Jahr 1.134 geflüchtete Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern ankamen, in Obhut genommen. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts über vorläufige Schutzmaßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe hervor. 2014 hatten die Hamburger Jugendämter 1.084 Kinder und Jugendliche aufgenommen. (dpa)
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