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Final Countdown für Berlin? Die Vorsitzende des Kulturausschusses des Bundestags, Elke Leonhard, hat sich dafür ausgesprochen, dass der Bund und das Land Berlin gemeinsam Konzepte für die kulturelle Zukunft der Hauptstadt erarbeiten. Derzeit fehlten klare Zielvorstellungen „an allen Ecken und Enden“, sagte die SPD-Politikerin gestern im Deutschlandradio Berlin. Zugleich kritisierte sie den überraschenden Rücktritt von Kultursenatorin Christa Thoben, die nach nur vier Monaten im Amt den Posten in der vergangenen Woche geräumt hat. Nach dem Rücktritt hatte sich der Streit zwischen Bund und Land über die Finanzierung der Hauptstadtkultur zugespitzt.
„Ich bin der Auffassung, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen müssen. Es geht nicht ohne Berlin, und es geht nicht ohne Bund, und dann muss man sich jetzt gefälligst einigen.“ In einem ersten Schritt müssten die Strukturen analysiert, Konzepte entwickelt und dann solide finanziert werden. Man müsse jetzt mit Berlin und vielen Betroffenen Anhörungen starten, forderte die Vorsitzende des Kulturausschusses. In spätestens zwei Wochen sollten Konzepte entwickelt sein, die tragen. Sie kritisierte, dass die Diskussion immer wieder um Finanzen gehe. Die zentrale Frage sei jedoch: „Wie machen wir Berlin wieder zur Weltkulturhauptstadt?“
Um gegenüber anderen europäischen Metropolen wettbewerbsfähig zu sein, müsse gehandelt werden. Das koste natürlich Geld. Über Finanzen solle jedoch zunächst hinter verschlossenen Türen gesprochen werden. Die von Kulturstaatsminister Naumann geforderte Transparenz Berlins in Bezug auf die Finanzen sei eine „Binsenweisheit“. Transparent müsse heute alles sein. „Die Bücher müssen aufgemacht werden, man muss mit vielen reden, und dann wird man sehen, wie man die bekannten Synergieeffekte herstellen kann.“ Zu Thobens Rücktritt sagte Leonhard: „Es ist wichtig, vorher die Verhandlungen zu führen und nicht nach vier Monaten.“
Im Musical-Theater Neuschwanstein ist die bühnengerechte Nachbildung des Starnberger Sees in Betrieb genommen worden. Wie die Ludwig Musical AG in München mitteilte, stehe damit dem Bühnentod König Ludwigs II. bei der Uraufführung des Musicals „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“ am 7. April nichts mehr im Wege.
Der ellipsenförmige See fasst 80.000 Liter Wasser und wird sich bei Vorstellungen mittels hydraulischer Steuerung aus dem Bühnenboden erheben. Hergestellt wurde er von der Firma Sächsische Bühnenbau in Dresden. Er hat einen unsichtbaren Ausstieg, über den die Ludwig-Darsteller nach der Todesszene den Fluten wieder entkommen.
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